Sunday, July 31, 2005
Wochenendaktionen
Lisa ist zurueck aus den Rocky Mountains und das heisst fuer mich, dass die ruhige Zeit vorbei ist. Das letzte Wochenende war mal wieder Action angesagt. Am Freitag gingen wir nach der Arbeit erst einmal auf einen Drink an den Strand. Nein, nicht etwa nach Coney Island oder Brighton Beach, sondern ganz nah in Long Island City. Der Strand wurde vor ein paar Wochen aus New Jersey hergebracht und nun ist das Ufer an der 50. Avenue mit 2. Strasse in Long Island City ein Sandstrand mit Blick auf Manhattans Skyline, direkt gegenueber von der UN. Das beste daran ist wohl die Lage, denn der Service ist nicht nur langsam, sondern auch super schlecht, und die Cocktails geschmacksneutral und teuer. Man haette sich wohl nicht von dem Strandgefuehl beeinflussen lassen sollen und Bier bestellen, aber nachher ist man immer klueger. Auch das italienische Restaurant, ein Geheimtipp von einer Arbeitskollegin Lisas, war eher ein Reinfall. Aber fuer den Ausblick werden wir gerne nochmal kommen, und ein Geheimtipp ist der Strand wohl nicht lange, da Aarons Freund David auch schon aus der Upper West Side dorthin kam. Die Welt ist eben manchmal klein.
Samstag machten wir uns auf die Suche nach einem Kuechentisch. Eigentlich hatten wir den schon vor Monaten gefunden und wollten ihn nun kaufen, doch es schien alles komplizierter zu sein als geplant, so dass wir mehr als eine Stunde in dem Laden verloren, und dabei den Besitzer zuschauten, wie er mehrfach die Uebersicht und seinen Kugelschreiber verlor. Danach ging es dann zum Central Park (mit dem Fahrrad), wo wir uns ein Konzert auf der Summerstage anschauten und dann eine ganze Runde mit dem Rad durch den Park machten, bevor wir dann abends Charlie and the Chocolate Factory mit Johnny Depp in Kino sahen.
Und wenn das noch nicht genug gewesen waere, so hatten wir heute in Riverdale ein Barbecue bei Rebecca, und danach gab ich eine Walking Tour in Harlem, die ein Fundraiser fuer die Krebshilfe war. Busy day! Es ist eben gut, Lisa zurueck in New York zu haben.
Samstag machten wir uns auf die Suche nach einem Kuechentisch. Eigentlich hatten wir den schon vor Monaten gefunden und wollten ihn nun kaufen, doch es schien alles komplizierter zu sein als geplant, so dass wir mehr als eine Stunde in dem Laden verloren, und dabei den Besitzer zuschauten, wie er mehrfach die Uebersicht und seinen Kugelschreiber verlor. Danach ging es dann zum Central Park (mit dem Fahrrad), wo wir uns ein Konzert auf der Summerstage anschauten und dann eine ganze Runde mit dem Rad durch den Park machten, bevor wir dann abends Charlie and the Chocolate Factory mit Johnny Depp in Kino sahen.
Und wenn das noch nicht genug gewesen waere, so hatten wir heute in Riverdale ein Barbecue bei Rebecca, und danach gab ich eine Walking Tour in Harlem, die ein Fundraiser fuer die Krebshilfe war. Busy day! Es ist eben gut, Lisa zurueck in New York zu haben.
Wednesday, July 27, 2005
Bees und Bienen
Mein vorheriger Eintrag ueber das Missverstaendnis und die Verwirrung, was die Spelling Bee angeht, hat fuer Reaktionen gesorgt. Natuerlich kam erst einmal mehrfach der Witz auf, dass man im Deutschen keine Buchstabierwettbewerbe habe, da die Worte ja viel zu lang waeren und man dann den ganzen Abend mit zwei Worten verbringen wuerde. So ein Bloedsinn! Oder dauert es etwa lang, das Wort B-U-C-H-S-T-A-B-I-E-R-W-E-T-T-B-E-W-E-R-B zu buchstabieren? Dank Google Uebersetzung hat Jen meine Blog gelesen und gleich in ihre Blog eingebaut (yes, Germans do not have spelling bees), und gleichzeitig erklaert, warum Spelling Bees nun das Worte Biene einbauen. Hier die Erklaerung:
The sense of the word bee meaning 'a social gathering to perfom some task or engage in a contest' was coined right here in the good ol' U.S.A., and dates from the 18th century. The meaning emerged from the social nature of the insect, and came to be used more commonly than match for such activities. Originally, there were spinning bees, husking bees, apple bees, and even raising bees for house raising. Bees involve a group of people in a community taking on a task that would be too hard to accomplish alone, or that is more pleasant to accomplish in the company of others. A friendly competitive atmosphere also helps work get done faster--who can nail the most planks on the barn roof? who can husk the largest number of ears of corn?--from which the competition we know of as a spelling bee emerged.
Danke, Jen. Habe schon wieder was gelernt. Und auch ja, meine Fotos sind nun - bevor sie im Brooklynite erscheinen werden, schon auf der "offiziellen" Spelling Bee Website. Ist es nicht schoen seine Sekunden des Ruhmes zu haben?
The sense of the word bee meaning 'a social gathering to perfom some task or engage in a contest' was coined right here in the good ol' U.S.A., and dates from the 18th century. The meaning emerged from the social nature of the insect, and came to be used more commonly than match for such activities. Originally, there were spinning bees, husking bees, apple bees, and even raising bees for house raising. Bees involve a group of people in a community taking on a task that would be too hard to accomplish alone, or that is more pleasant to accomplish in the company of others. A friendly competitive atmosphere also helps work get done faster--who can nail the most planks on the barn roof? who can husk the largest number of ears of corn?--from which the competition we know of as a spelling bee emerged.
Danke, Jen. Habe schon wieder was gelernt. Und auch ja, meine Fotos sind nun - bevor sie im Brooklynite erscheinen werden, schon auf der "offiziellen" Spelling Bee Website. Ist es nicht schoen seine Sekunden des Ruhmes zu haben?
Tuesday, July 26, 2005
Bee Season
Das erste Buch, das ich in meinem Book Club las, war "Bee Season" von Myla Goldberg. Der Titel verwirrte mich damals, dachte ich doch, dass es sich irgendwie um Bienen handeln muss. Ich fing an das Buch zu lesen, und nach etwa drei Kapiteln verstand ich, dass es sich um einen Buchstabierwettbewerb handelt, den man im Englischen einen Spelling Bee nennt. Warum? Keine Ahnung, und leider konnte mir das auch noch niemand mitteilen.
Der Buchstabierwettbewerb, oder Spelling Bee, ist etwas sehr amerikanisches und dient auch dazu, Immigrantenkindern den Zugang zur englischen Sprache zu erleichtern. Wie ich irgendwo mal gelesen haben, sind vor allem Immigrantenkinder im nationalen Spelling Bee Wettbewerb ganz weit vorne.
Fuer den Brooklynite musste ich nun zu einem Spelling Bee gehen, um Fotos zu schiessen. Ein paar davon koennt Ihr in dieser Blog finden. Doch diese Spelling Bee war anders, denn es war im Williamsburg und die Teilnehmer waren nicht Schulkinder, sondern Hipster. Das ganze wurde moderiert von Jen Dzuiura, die mich irgendwie an Deb Schwartz erinnerte, und Bobby Blue, dazu gab es live Blogging dazu. Die Teilnehmer werden einzeln auf die Buehne gerufen, die an einen ehemaligen Burlesque Club erinnert, und muessen nicht immer ganz jugendfreie Begriffe buchstabieren. In Myla Goldbergs Buch geht es um ein junges Maedchen, das ansonsten als nicht besonders talentiert gesehen wird, jedoch durch das Buchstabieren Interesse an Gematria und Kabbalah entwickelt und ein goettliches Erlebnis hat. In Williamsburg schien das irgendwie aehnlich zu sein.
Der Buchstabierwettbewerb, oder Spelling Bee, ist etwas sehr amerikanisches und dient auch dazu, Immigrantenkindern den Zugang zur englischen Sprache zu erleichtern. Wie ich irgendwo mal gelesen haben, sind vor allem Immigrantenkinder im nationalen Spelling Bee Wettbewerb ganz weit vorne.
Fuer den Brooklynite musste ich nun zu einem Spelling Bee gehen, um Fotos zu schiessen. Ein paar davon koennt Ihr in dieser Blog finden. Doch diese Spelling Bee war anders, denn es war im Williamsburg und die Teilnehmer waren nicht Schulkinder, sondern Hipster. Das ganze wurde moderiert von Jen Dzuiura, die mich irgendwie an Deb Schwartz erinnerte, und Bobby Blue, dazu gab es live Blogging dazu. Die Teilnehmer werden einzeln auf die Buehne gerufen, die an einen ehemaligen Burlesque Club erinnert, und muessen nicht immer ganz jugendfreie Begriffe buchstabieren. In Myla Goldbergs Buch geht es um ein junges Maedchen, das ansonsten als nicht besonders talentiert gesehen wird, jedoch durch das Buchstabieren Interesse an Gematria und Kabbalah entwickelt und ein goettliches Erlebnis hat. In Williamsburg schien das irgendwie aehnlich zu sein.
Saturday, July 23, 2005
Ansichtssachen
Ich hatte Gelegenheit mit Yitzhak Mais, der vor ein paar Jahren Direktor des Museum of Jewish Heritage war, ueber mein Fotoprojekt, aus dem sich JWalks herausgebildet hat, zu sprechen. Mais, der in der Bronx geboren wurde, jedoch seit ueber zwanzig Jahren in Israel lebt, hat fuer das Museum vor drei Jahren ein paar Ausfluege in die Bronx gemacht, um ehemalige Synagogen zu besichtigen.
"Wir hatten Bodyguards, so gefaehrlich ist die Bronx!"
Ich muss schmunzeln: "Bodyguards? Also ich fahre ganz ohne Bodyguards mit meinem Fahrrad und einer zweitausend Dollar Kamera durch die Bronx und fotografiere die Synagogen, und bisher hat mich noch niemand ueberfallen."
Doch Mais ist nicht von meinen Ausfuehrungen beeindruckt und scheint auch ein besserer Erzaehler als Zuhoerer zu sein (und dies ist nicht wertend gemeint). "Bodyguards hatten wir, so gefaehrlich ist es in einigen Gegenden."
Ich denke, dass solche Einschaetzungen immer Ansichtssachen sind, und da ich New York nicht in seinen schlimmen Tagen kannte, als die Bronx "brannte" (so auch der Titel eines Buches, das gerade auf den Markt gekommen ist), habe ich nie Angst oder gar ein mulmiges Gefuehl, durch die Bronx zu fahren, um ehemalige Synagogen zu suchen. Als Neu New Yorker fuehle ich mich naiv sicher.
Aber dem war nicht immer so. Als ich Lisa vor ein paar Jahren besuchte, fuhr ich an einem Tag ganz mutig nach Queens und stieg in Sunnyside aus, da dort ein wunderschoener Art Deco Bogen sein sollte. Nun ja, der Bogen war nicht so schoen, aber ich fuehlte mich damals unsicher, da ich in einem Reisefuehrer gelesen hatte, dass man "vorsichtig" sein sollte. Dies fiel mir vor kurzem wieder ein, als ich an dem Art Deco Bogen vorbeifuhr. Ich lebe nun in Sunnyside und habe zu keinem Moment das Gefuehl, ich muesste "vorsichtig" sein.
"Weisst Du, was es frueher gab? Egg Cream. Aber das kennt man ja heute nicht mehr."
"Oh doch," erwidere ich. "Das gibt es noch bei Junior's."
Mais ist erstaunt. "Junior's? Was ist das?"
"Das ist ein ehemaliges juedisches Diner, das nun von der African American Community uebernommen wurde, also gibt es dort Soul Food mit osteuropaeisch juedischen Touch."
"Klingt gut. Wo ist das?"
"Nicht weit von hier. In Brooklyn. Gleich nach der Brooklyn Bridge."
"In Brooklyn. Nein, dann gehe ich da nicht hin."
Ja, es ist alles Ansichtssache. Fuer die einen ist etwas "gefaehrlich" oder "weit weg", fuer die anderen gleich um die Ecke und ganz sicher. Es haengt wohl alles vom persoenlichen Blickwinkel ab.
"Wir hatten Bodyguards, so gefaehrlich ist die Bronx!"
Ich muss schmunzeln: "Bodyguards? Also ich fahre ganz ohne Bodyguards mit meinem Fahrrad und einer zweitausend Dollar Kamera durch die Bronx und fotografiere die Synagogen, und bisher hat mich noch niemand ueberfallen."
Doch Mais ist nicht von meinen Ausfuehrungen beeindruckt und scheint auch ein besserer Erzaehler als Zuhoerer zu sein (und dies ist nicht wertend gemeint). "Bodyguards hatten wir, so gefaehrlich ist es in einigen Gegenden."
Ich denke, dass solche Einschaetzungen immer Ansichtssachen sind, und da ich New York nicht in seinen schlimmen Tagen kannte, als die Bronx "brannte" (so auch der Titel eines Buches, das gerade auf den Markt gekommen ist), habe ich nie Angst oder gar ein mulmiges Gefuehl, durch die Bronx zu fahren, um ehemalige Synagogen zu suchen. Als Neu New Yorker fuehle ich mich naiv sicher.
Aber dem war nicht immer so. Als ich Lisa vor ein paar Jahren besuchte, fuhr ich an einem Tag ganz mutig nach Queens und stieg in Sunnyside aus, da dort ein wunderschoener Art Deco Bogen sein sollte. Nun ja, der Bogen war nicht so schoen, aber ich fuehlte mich damals unsicher, da ich in einem Reisefuehrer gelesen hatte, dass man "vorsichtig" sein sollte. Dies fiel mir vor kurzem wieder ein, als ich an dem Art Deco Bogen vorbeifuhr. Ich lebe nun in Sunnyside und habe zu keinem Moment das Gefuehl, ich muesste "vorsichtig" sein.
"Weisst Du, was es frueher gab? Egg Cream. Aber das kennt man ja heute nicht mehr."
"Oh doch," erwidere ich. "Das gibt es noch bei Junior's."
Mais ist erstaunt. "Junior's? Was ist das?"
"Das ist ein ehemaliges juedisches Diner, das nun von der African American Community uebernommen wurde, also gibt es dort Soul Food mit osteuropaeisch juedischen Touch."
"Klingt gut. Wo ist das?"
"Nicht weit von hier. In Brooklyn. Gleich nach der Brooklyn Bridge."
"In Brooklyn. Nein, dann gehe ich da nicht hin."
Ja, es ist alles Ansichtssache. Fuer die einen ist etwas "gefaehrlich" oder "weit weg", fuer die anderen gleich um die Ecke und ganz sicher. Es haengt wohl alles vom persoenlichen Blickwinkel ab.
Thursday, July 21, 2005
London
Eigentlich hatte ich mir ja geschworen, keine politischen Kommentare zu schreiben, doch nachdem heute in London schon wieder ein Anschlag war (und auch wenn wir noch nicht die Hintergruende kennen), so muss ich doch ueber etwas schreiben, dass hier in den USA nur Kopfschuetteln erzeugt, und dass wahrscheinlich in Europa so gut wie nicht registriert wurde. Die BBC, das britische Nachrichtenorgan, hat vor ein Paar Tagen naemlich seinen Wortlaut geaendert, sehr zum Unverstaendnis der Amerikaner. Nachdem zunaechst von terrorists und einem terror attack geschrieben wurde, ist man dazu uebergegangen, es die Attentaeter als suicide bomber zu bezeichnen, ein Terminus, den man auch bei Terroranschlaegen in Israel gern benutzt, auch wenn es sich bei diesen religioesen Fanatikern ohne Zweifel um Menschen handelt, die Terror erzeugen wollen, also Terroristen sind. Und nun fragt man sich hier ironisch, ob die Attentaeter vom 11. September nun aiplane suicide bomber waren, oder doch Terroristen. Ja, Worte koennen schon verwirrend sein.
Wednesday, July 20, 2005
Welcome Savings
In New York bekommt man nichts geschenkt, so heisst es zumindest. Doch wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass das gar nicht so ist. Es gibt immer ein paar free-bees, kostenlose vergnuegen, und wenn schon nicht kostenlos, dann zumindest gehoerig reduziert. Und manchmal braucht man Leute mit einem anderen Blickwinkel, um diese Angebote zu sehen.
Vor ein paar Wochen wollten wir fuer unser neues Queen Size Bed (wir leben ja jetzt in Queens, und da braucht man so etwas; ausserdem sind wir ja schon verheiratet und brauchen nun mehr Platz) Bettwaesche kaufen. Aber wir waren ganz erstaunt, was es bedeutet, dass Qualitaet ihren Preis hat. Gluecklicherweise heilt die Zeit zwar nicht alle Wunden, jedoch bringt sie manchmal Schlussverkaeufe, und so machten wir uns wieder auf zu Macy's.
Bei ihrem letzten New York Besuch erzaehlte mir meine Schwester von einem Pass fuer auslaendische Besucher, mit dem man 11% sparen kann. Da ich, auch wenn ich ein New York Resident bin, auch noch Auslaender bin, wollte ich sehen, ob dies auch fuer uns in Frage kaeme und machte mich auf ins Visitor Center. Vor mir waren ein paar Norweger und ein Italiener, der so gut wie kein Englisch sprach, jedoch nur sagen konnte, discount pass. Und ja, auch ich konnte den Welcome Saving Pass erhalten. Das einzige, was man nachweisen muss, ist ein auslaendischer Pass. Und da ich direkt nach der Arbeit, also mit Anzug und Krawatte, bei Macy's auftachte, war ich offensichtlich kein Tourist. Trotzdem, 11% Abzug von der Rechnung. Da jedoch die Verkaeuferin nicht auf mein Auftreten (geschweige denn mein Englisch) achtete, wurde ich als Tourist behandelt. Man sprach sehr laaaaaaaaaaaangsam mit mir und wuenschte mir einen "nice stay in New York". Danke. Ich frage mich nur, was passiert, wenn die Millionen von Auslaendern, die in New York leben, von dem Pass Wind bekommen? Ist dann jeder mexikanische oder chinesische Gastarbeiter ebenso legitimiert, 11% Ermaessigung zu bekommen?
Vor ein paar Wochen wollten wir fuer unser neues Queen Size Bed (wir leben ja jetzt in Queens, und da braucht man so etwas; ausserdem sind wir ja schon verheiratet und brauchen nun mehr Platz) Bettwaesche kaufen. Aber wir waren ganz erstaunt, was es bedeutet, dass Qualitaet ihren Preis hat. Gluecklicherweise heilt die Zeit zwar nicht alle Wunden, jedoch bringt sie manchmal Schlussverkaeufe, und so machten wir uns wieder auf zu Macy's.
Bei ihrem letzten New York Besuch erzaehlte mir meine Schwester von einem Pass fuer auslaendische Besucher, mit dem man 11% sparen kann. Da ich, auch wenn ich ein New York Resident bin, auch noch Auslaender bin, wollte ich sehen, ob dies auch fuer uns in Frage kaeme und machte mich auf ins Visitor Center. Vor mir waren ein paar Norweger und ein Italiener, der so gut wie kein Englisch sprach, jedoch nur sagen konnte, discount pass. Und ja, auch ich konnte den Welcome Saving Pass erhalten. Das einzige, was man nachweisen muss, ist ein auslaendischer Pass. Und da ich direkt nach der Arbeit, also mit Anzug und Krawatte, bei Macy's auftachte, war ich offensichtlich kein Tourist. Trotzdem, 11% Abzug von der Rechnung. Da jedoch die Verkaeuferin nicht auf mein Auftreten (geschweige denn mein Englisch) achtete, wurde ich als Tourist behandelt. Man sprach sehr laaaaaaaaaaaangsam mit mir und wuenschte mir einen "nice stay in New York". Danke. Ich frage mich nur, was passiert, wenn die Millionen von Auslaendern, die in New York leben, von dem Pass Wind bekommen? Ist dann jeder mexikanische oder chinesische Gastarbeiter ebenso legitimiert, 11% Ermaessigung zu bekommen?
Thursday, July 14, 2005
Busy
Momentan habe ich nur wenig Zeit zum Bloggen, und dies trotz vieler Ideen im Kopf. Der Grund, ich bin zur Zeit ziemlich busy. Viel Arbeit. Was ich genau mache: Drei Tage die Woche arbeite ich im Museum of Jewish Heritage, wo ich momentan zu der St. Louis Affaere recherchiere. Zwei Tage die Woche arbeite ich fuer den Legacy Heritage Fund, wo ich ein Stipendienprogramm fuer Europaeer koordiniere und eine Website fuer das Fellowship Program erstelle. Nach der Arbeit helfe ich einer israelischen Professorin der Universitaet von Pennsylvania, die ein Buch ueber Yehuda Amichais deutsche Identitaet schreibt. Dann habe ich letzte Woche einen Beitrag ueber Jitzhak Katzenelson fuer ein Webmagazin geschrieben, der Ende des Monats erscheinen soll, und arbeite gerade an einem neuen Beitrag fuer dasselbe Magazin. Mit meiner Freundin Deb erstelle ich eine Website fuer die juedische Gemeinde Muenster, und gleichzeitig arbeiten wir an der Website fuer mein walking tour Initiative JWalks, fuer die ich viel recherchiere. Ach ja, und ich plane noch einen Reisefuehrer zu... aber das wird momentan noch nicht verraten, denn sonst haette ich ja nichts zu schreiben.
Saturday, July 09, 2005
Zuege
Die Anschlaege in London haben die Stimmung hier ein wenig veraendert. Alte 11. September Traumata scheinen wieder hochzukommen, und nachdem in Madrid und London Anschlaege auf Zuege stattfanden, hat man auch hier in der New Yorker U-Bahn ein mulmiges Gefuehl. Aber das Leben geht weiter. "Let's not talk about it. Let's talk about something else," sagte eine meiner aus Haiti stammenden Mitarbeiterinnen, und deshalb schreibe ich nun das, was ich eigentlich am Tag des Anschlages schreiben wollte. Und auch das hat mit Zuegen zu tun.
Der Grund unserer Reise nach Vermont: Lisa soll eine Story ueber Zugfahrten schreiben. Die US Bahn ist naemlich am Ende. Finanziell geht es bergab, und da die Bush Regierung harten Kapitalismus im Sinn hat, will man das Defizit Amtrak nicht mehr lange mit Subventionen am Leben erhalten. Unsere Reise war daher schon mal ein kleiner Vorgeschmack vom Ende. Gewiss, man kann billiger nach Washington fliegen, den Chinatown-Bus nehmen oder sich ein Auto mieten, aber fuer kleine Gemeinden wie die in Vermont ist der Zug ein wichtiges Verkehrsmittel, auch wenn er nur einmal am Tag durch die Ortschaft kommt.
Wie lange es also noch ein Bahn geben wird, ist ungewiss. Ungewiss war auch unsere Rueckreise. Aus irgendeinen Grund kam der Zug mit 15 minuetiger Verspaetung an, was zunaechst nicht so schlimm war, doch dann entgleiste vor uns ein Zug, den wir eigentlich ueberholt haetten, und somit waren ploetzlich die Gleise blockiert. Lange Rede, kurzer Sinn, wir mussten auf Busse umsteigen und wurden dann wieder in einen anderen Zug gepackt, so dass wir mit fast dreistuendige Verspaetung wieder in New York ankamen. Gesamtreisezeit von Brattleboro nach New York, fast zehn Stunden. Die Strecke mit dem Auto: Etwa drei Stunden.
Und trotzdem, ich mag Zugfahrten. Man kann sich bewegen, am Laptop arbeiten, lesen, die Landschaft bewundern. Es waere schade, wenn es keine Zuege mehr geben wuerde.
Der Grund unserer Reise nach Vermont: Lisa soll eine Story ueber Zugfahrten schreiben. Die US Bahn ist naemlich am Ende. Finanziell geht es bergab, und da die Bush Regierung harten Kapitalismus im Sinn hat, will man das Defizit Amtrak nicht mehr lange mit Subventionen am Leben erhalten. Unsere Reise war daher schon mal ein kleiner Vorgeschmack vom Ende. Gewiss, man kann billiger nach Washington fliegen, den Chinatown-Bus nehmen oder sich ein Auto mieten, aber fuer kleine Gemeinden wie die in Vermont ist der Zug ein wichtiges Verkehrsmittel, auch wenn er nur einmal am Tag durch die Ortschaft kommt.
Wie lange es also noch ein Bahn geben wird, ist ungewiss. Ungewiss war auch unsere Rueckreise. Aus irgendeinen Grund kam der Zug mit 15 minuetiger Verspaetung an, was zunaechst nicht so schlimm war, doch dann entgleiste vor uns ein Zug, den wir eigentlich ueberholt haetten, und somit waren ploetzlich die Gleise blockiert. Lange Rede, kurzer Sinn, wir mussten auf Busse umsteigen und wurden dann wieder in einen anderen Zug gepackt, so dass wir mit fast dreistuendige Verspaetung wieder in New York ankamen. Gesamtreisezeit von Brattleboro nach New York, fast zehn Stunden. Die Strecke mit dem Auto: Etwa drei Stunden.
Und trotzdem, ich mag Zugfahrten. Man kann sich bewegen, am Laptop arbeiten, lesen, die Landschaft bewundern. Es waere schade, wenn es keine Zuege mehr geben wuerde.
Wednesday, July 06, 2005
Vermont
So schoen es auch ist, in New York zu leben, es ist auch schoen, aus New York rauszukommen, und da Lisa ein Auftrag von der New York Post bekam, eine Reisestory zu schreiben, hatten wir die Moeglichkeit, fuer eine Nacht aus dem Big Apple heraus zu kommen. Wir machten aus einer Nacht drei und bezahlten meine Reisekosten aus eigener Tasche und somit wurde aus der Arbeit ein langes Wochenende, und da Montag der 4. Juli (Unabhaengigkeitstag) war, musste ich mir nicht einmal frei nehmen.
Es ging mal wieder nach Vermont, dem kleinen liberalen Staat noerdlich von New York, der vor allem durch die Legalisierung von homosexuellen Ehen bekannt wurde. Der Ort Brattleboro sagte mir nichts, jedoch war es eine schoene Ueberraschung, denn - im Gegensatz zu den meisten amerikanischen Kleinstaedten - hat Brattleboro einen eigenen Charakter und Charm, der ganz ohne McDonald's, Blockbuster und all den Kram auskommt. Die 12.000 Seelengemeinde liegt geographisch unguenstig, zwischen Bergen und Fluessen, und kann daher nur schlecht expandieren, was aus heutiger Sicht ein Segen war.
Da wir als Zugreisende ohne Auto auskommen mussten, mieteten wir uns Fahrraeder, um die Gegend zu erkunden. Auch wenn wir nur drei Tage blieben, war so viel auf dem Programm, dass es mir wie ein laengerer Aufenthalt vorkam. Bergwandern, Fahrradausfluege, Paraden, Feuerwerke, Kinobesuche...
Alles waere super gewesen, wenn ich nicht als Pechvogel bekannt waere. Am Montag platzte etwa 4 Kilometer von jeglicher Zivilisation mein Vorderreifen, und somit war unsere Reiselust nicht nur gebremst, sondern auch noch radikal gestoppt, so dass wir bei 30 Grad Hitze zu Fuss zurueck nach Brattleboro gehen mussten, anstatt am Fluss entlang zu radeln.
Und wer gedacht haette, es koenne nicht schlimmer kommen, der hatte sich geirrt, wie sich an unserer naechsten Transportproblematik zeigte, doch von der ein anderes Mal. Jetzt geht's erst einmal zum Abendessen.
Es ging mal wieder nach Vermont, dem kleinen liberalen Staat noerdlich von New York, der vor allem durch die Legalisierung von homosexuellen Ehen bekannt wurde. Der Ort Brattleboro sagte mir nichts, jedoch war es eine schoene Ueberraschung, denn - im Gegensatz zu den meisten amerikanischen Kleinstaedten - hat Brattleboro einen eigenen Charakter und Charm, der ganz ohne McDonald's, Blockbuster und all den Kram auskommt. Die 12.000 Seelengemeinde liegt geographisch unguenstig, zwischen Bergen und Fluessen, und kann daher nur schlecht expandieren, was aus heutiger Sicht ein Segen war.
Da wir als Zugreisende ohne Auto auskommen mussten, mieteten wir uns Fahrraeder, um die Gegend zu erkunden. Auch wenn wir nur drei Tage blieben, war so viel auf dem Programm, dass es mir wie ein laengerer Aufenthalt vorkam. Bergwandern, Fahrradausfluege, Paraden, Feuerwerke, Kinobesuche...
Alles waere super gewesen, wenn ich nicht als Pechvogel bekannt waere. Am Montag platzte etwa 4 Kilometer von jeglicher Zivilisation mein Vorderreifen, und somit war unsere Reiselust nicht nur gebremst, sondern auch noch radikal gestoppt, so dass wir bei 30 Grad Hitze zu Fuss zurueck nach Brattleboro gehen mussten, anstatt am Fluss entlang zu radeln.
Und wer gedacht haette, es koenne nicht schlimmer kommen, der hatte sich geirrt, wie sich an unserer naechsten Transportproblematik zeigte, doch von der ein anderes Mal. Jetzt geht's erst einmal zum Abendessen.
Tuesday, July 05, 2005
Friday, July 01, 2005
Ein Jahr Blogger
Dieses Wochenende feiert meine Blog einjaehriges Jubiliaeum. Eigentlich sollte die Blog am 4. Juli 2004 angefangen werden, jedoch verschob sich das Ganze um ein paar Tage. Nun gibt es wieder einen Fourth of July, doch dieses Jahr werden wir nicht wie letztes die Feuerwerke von einem Dach in Brooklyn bewundern, sondern mit dem Zug morgen nach Vermont fahren und dort ein paar Tage verbringen. Gibt es einen besseren Weg ein Jahr Blog zu feiern? Dienstag sind wir dann zurueck mit neuen Geschichten. Ein schoenes Wochenende Euch allen.