Tuesday, October 31, 2006

Gespraech in der U-Bahn

Da man in New York nur wenig Privatsphaere hat, hat man oft auch interessante "Einblicke" wie etwa dieses Zitat aus einem Telefongespraech in der U-Bahn mitbekam: That is so not true that I don't agree with you. No, you are absolutely wrong about this!

Tuesday, October 17, 2006

Letter to the New York Times

Die New York Times gehoert zum guten Ton im Big Apple. Wer darin seinen Namen findet, der hat es geschafft, was auch immer das "es" ist.
Letzten Sonntag sah ich ueberraschend in der Times ein mir bekanntes Foto - ein Supermarkt in der Bronx, der einmal ein juedisches Gemeindezentrum war. Fast das exakte Foto, das ich in meiner Ausstellung habe, fand sich nun in der Times. Der gleiche Blickwinkel, der gleiche Sonneneinfall. Und prompt bekam ich auch schon Glueckwuensche, das mein Foto in der Times war -- das Problem war jedoch, das dies nicht mein Foto war, sondern ein Bild von einer Fotografin, die - so vermute ich - meine Fotos kennt. Oder war es nur Zufall?
Ich entschloss mich, aus diesem "Zufall" etwas positives zu ziehen und schrieb einen Leserbrief. Nein, ich beschwerte mich nicht, dass das Foto sehr nach meinem aussieht, denn in der Fotografie ist schwer nachzuweisen, dass es sich um artistischen "Diebstahl" handelt, sondern ich erwaehnte recht freundlich, dass ein kleiner Fehler unterlaufen sei, denn das Gebaeude sei nicht, wie behauptet, eine ehemalige Synagoge, sondern ein juedisches Gemeindezentrum, benannt nach Jacob Schiff, einem Frankfurter Juden, der nach seinen Erfolg als Baenker in New York viele wohltaetige Einrichtungen gruendete, darunter auch einige juedische.
Zwei Stunden nachdem ich meinen Leserbrief geemailt hatte, bekam ich auch schon einen Anruf. Der Brief wird in der Times wird Sonntag gedruckt.
Also, nun bin ich doch in der Times gelandet, also habe ich es doch geschafft. Also, Sonntag die City Section aufschlagen und nachlesen.

Monday, October 16, 2006


Der Mann mit dem Pokerface ist Adam Pasick, ein alter Schulfreund von Lisa, den wir Anfang September in London besuchten. Seit heute ist es nun offiziell, dass Adam der erste Reuters Journalist im Second Life ist. Keine Ahnung was Second Life ist? Keine Sorge, ich hatte davon auch keine Ahnung als wir in London waren. Second Life ist eine Art virtuelle Welt, sozusagen eine Parallelwelt im Internet. Als Adam uns davon erzaehlte, mussten wir schwoeren, niemanden davon zu erzaehlen, aber da es nun offiziell ist, kann ich davon bloggen. Aber trotzdem, so ganz verstehe ich das alles auch nicht. Die Idee, eine virtuelle Parallelwelt zu haben, macht einen schon Angst. Ist das ein Anzeichen der Vereinsamung in der First World? Oder ist es nur ein PR Gag um Leute fuer Reuters zu begeistern? Das Buero gibt es jedenfalls auch im weltweiten Netz, wenn man hier klickt, und ein Interview mit Adam, der nun Adam Reuters heisst, gibt es hier, damit ihr wisst, wie man sich denn so als virtueller Journalist fuehlt. Trotzdem, sehr, sehr seltsam... Posted by Picasa

Friday, October 13, 2006

September im Oktober

Als am Mittwoch ein Flugzeug in ein Hochhaus auf der 72. Strasse flog, herrschte fuer einen Moment in New York Angst. Ploetzlich war es im Oktober wieder September und man dachte an die Anschlaege vom 2001. Ich erfuhr von dem Unfall durch meinen israelischen Mitarbeiter Barak, der einen Anruf von seiner Frau bekam, die gerade auf dem Nachhauseweg war, als sie das Flugzeug in das Wohnhaus fliegen sah, in dem sie lebt. Da Barak Israeli ist und (leider) Terror gewohnt ist, reagierte er gelassen. Seine einzige Frage ist, wie es denn moeglich sei, dass ein Flugzeug einfach in ein Wohnhaus fliegen kann, nur ein paar Wochen nachdem man zum fuenften Jahrestag des 11. September bekundete, dass so etwas nie wieder vorkommen soll und darf. Zum Glueck stellte sich raus, dass es nur ein Unfall war, jedoch stellt sich die Frage, was passiert waere, wenn es ein Terrorist gewesen weaere, der das Flugzeug mit Sprengstoff gefuellt haette und in eines der Energiekraftwerke geflogen waere. Kein schoener Gedanke. Doch diese Frage stellt man sich nicht, denn da es sich bei dem Piloten um einen Baseballspieler der Yankees handelte, geht es nur noch um das traurige Ende einer Sportlegende. Vielleicht ist das auch ein Weg, mit Terrorgefahr zu leben. Gut, dass wir in Queens leben, denn hierhin verirrt sich normalerweise kein Yankeespieler, nicht einmal mit dem Flugzeug.

Wednesday, October 11, 2006

Besucher

New York kann manchmal eine kleine Stadt sein, in der man unerwartet in alte und neue Bekannte rennt. Erwartet war der Besuch von Ivana und ihren Mann Robert, die aus Prag kamen und momentan wohl irgendwo im Zentrum Sehenswuerdigkeiten ablaufen. Unerwartet war jedoch, dass ich auf einem Abend mit UN Diplomaten und Young Professionals am Buffet einer alten Freundin aus Holland begegne, die ich seit 6 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Rosella war unterwegs nach Suedamerika, wo sie 4 Monate durch den Sueden reisen wird. Normalerweise traf ich Rosella zu meiner fruehen EUJS Zeit mindestens zweimal pro Jahr (und immer in einem anderen Land), doch das scheint schon eine Ewigkeit her zu sein. Und trotzdem war es ganz normal, ploetzlich wieder Small Talk zu betreiben und ueber gemeinsame Bekannte zu sprechen. Ja, selbst New York kann manchmal eine kleine Stadt sein.

Thursday, October 05, 2006

Glueck und Pech

Glueck und Pech scheinen sich auszugleichen. Lisa war gestern mit einer Journalistenfreundin von ihr auf einem privaten Event der Citibank, genauer gesagt, ein Ueberraschungskonzert zur Einfuehrung einer neuen Kreditkarte. Der Event fuer etwa 100 geladene Gaeste fand im Time Warner Center statt, es gab den feinsten Alkohol und Essen in Huelle und Fuelle (natuerlich nur vom Feinsten), und jeder Gast bekam dazu noch eine kleine Geschenketasche. Lisa, die eigentlich nur Werbegeschenke erwartete, oeffnete ganz erstaunt die Tasche, und fand neben 5 CDs (von Dave Matthew Band bis Mary J. Blidge) auch einen IPod Nano. Ja, wenn man Reich ist, bekommt man teure Sachen hinterher geschmissen, aber gut, dass manchmal auch ein paar Arme Journalisten auf solchen Events sind. Glueck gehabt!
Meine Monatskarte fuer die U-Bahn ist heute abgelaufen. Da das Wetter akzeptabel sein sollte, entschloss ich mich, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Nicht der schoenste Weg, aber insgesamt OK und nur etwa 30 Minuten von Sunnyside bis zur Park Avenue. Doch als ich um 17 Uhr aus der Buero kam, ja, da war mein Fahrrad nicht mehr da. Gestohlen! Ich musste mit der U-Bahn nach Hause fahren. Pech gehabt!
Und was kommt nun? Ist Lisas Pechstraehne vorbei und meine im Anmarsch? Fortsetzung folgt...

Monday, October 02, 2006

Ich versteh' nur Bahnsteig

Unsere Pechstraehne haelt weiter an. Da fuer Samstag gutes Wetter angesagt war, wollten wir diese "letzte" Gelegenheit des Jahres nutzen, und nach Cold Spring, einem Ort eine Stunde noerdlich von New York, fahren, um dort ein wenig die Natur zu geniessen. Wir waren vor etwas mehr als einem Jahr dort, und es sieht dort aus wie am Rhein, nur dass der Fluss hier Hudson heisst. Da jedoch die Zuege nur unregelmaessig fuhren und wir laenger als geplant schliefen, gab es nur einen einzigen Zug, den wir nehmen konnten. Wir hatten genau 8 Minuten, als wir aus der U-Bahn stiegen, um die Tickets und noch ein bisschen Proviant fuer den Zug zu kaufen. Also trennten wir uns und sagten "wir treffen uns auf den Bahnsteig". Ich kaufte die Tickets und rannte los. Noch drei Minuten bis zur Abfahrt. Doch auf dem Bahnsteig keine Lisa, und mein Handy hatte keinen Empfang. Was sollte ich tun? Wieder hochlaufen, um Empfang zu haben? Aber dann faehrt eventuell der Zug ohne uns ab. Oder warten, bis Lisa am Bahnsteig erscheint? Ja, das ist besser, da ich dann mit dem Schaffner reden kann, damit er wartet. Wir warteten genau fuenf Minuten und dann sagte er "wir muessen los" -- und von Lisa weit und breit keine Spur. Lang Rede, kurzer Sinn, der Zug fuhr ohne uns. Lisa war oben auf der Treppe zum Bahnsteig, da sie dort Handyempfang hatte und dachte, ich waere noch am Fahrkartenautomaten. Ja, momentan scheint auch wirklich gar nichts zu klappen. Aber das Gute ist, es kann nur aufwaerts gehen.