Wie gross New York ist, erkennt man erst, wenn man von einem Borough in das andere faehrt. Man ist stundenlang unterwegs, und ist immer noch in der Stadt. So erging es uns dieses Wochenende als wir beschlossen, in die Bronx zu radeln, um dort im italienischen Teil der
Arthur Avenue Essen zu gehen. Wenn meine Berechnungen stimmen, waren es pro Weg ueber 20 Kilometer, die wir zurueck legten. Und auch wenn alles auf den ersten Blick gleich aussieht, so sind es doch die kleinen Details, die die magischen Unterschiede an den Tag bringt. Mein persoenliches Highlight war es, Kubanern beim Zigarrenrollen zuzusehen.
Die Bronx ist der vernachlaessigte Stadtteil New Yorks. Hier kann man zum Teil noch ein Gefuehl von den gefaehrlichen Slums der 80er Jahre bekommen, auch wenn man sich, wie eigentlich ueberall in New York, sicher fuehlt. Und irgendwie wirkt alles wirklicher als in Manhattan. Das Little Italy hat wirklich eine italienische Atmosphere, auch wenn man nirgendwo
gelato bekommen konnte.
Nach unserem Fahrradmarathon hatten wir eigentlich nicht mehr vor, viel zu unternehmen, aber da
Rebecca Geburtstag hatte, schafften wir es doch noch ueber die Williamsburg Bridge in die Lower East Side, wo sie mit Freunden in einer Bar feierte.
Ich muss sagen, dass ich Bar Partys nicht mag. Es scheint eine typisch New Yorker Sache zu sein. Die Apartments sind zu klein, die Leute weit verstreut, und man selbst zu gestresst, um etwas vorzubereiten oder geschweige denn nachher aufzuraeumen, und da macht man es sich einfach leichter und feiert in einer Bar. Nicht wirklich mein Ding, aber fuer Freunde macht man gern eine Ausnahme.
Lisa musste Sonntag arbeiten und da ich ein paar Gebaeude fuer mein JWalks Projekt fand, die ich fotografieren wollte, fuhr ich nochmals in die Bronx. Diesmal jedoch zunaechst mit der U-Bahn. Ich transportierte mein Fahrrad mit der
subway bis zur 180. Strasse und fuhr von dort langsam durch die Bronx. Es ist erstaunlich, wie aermlich es teilweise hier ist.
Wir trafen uns dann bei Freunden, die ein Haus in Harlem haben. Ein sehr geniales Haus. Es war ein total gemuetliches Wochenende, nur
chillen und entspannen. Etwas, dass man in New York leider nicht allzu oft macht. Aber nun bin ich ja
back to work.