Monday, October 31, 2005


Im Gruselkabinett Posted by Picasa

Piraten im Spukschloss Posted by Picasa

Wahrsagerin am verwunschenen Haus Posted by Picasa

Sunday, October 30, 2005

Zeitumstellung

Heute werden die Uhren umgestellt. Von Sommer- auf Winterzeit. In Deutschland hatte ich immer Probleme zu wissen, in welche Richtung der Zeiger gedreht werden muss. Hier ist das ganz einfach (und nicht nur, weil alles hier digital ist und sich automatisch umstellt), sondern weil es im Englischen eine "Bauernregel" gibt: In Fruehling (engl. "spring") springt man eine Stunde vor, im Herbst (engl. "fall") faellt man eine Stunde zurueck. Wirklich einfach.
Aus allen Wolken sind wir gestern gefallen, als wir feststellten, dass wir uns ausgesperrt hatten. Wir hatten vor ins Met zu gehen, um dort eine Ausstellung ueber "Geister in der Fotografie" zu sehen, doch als die Tuer zufiel, stellten wir fest, dass keiner von uns einen Schluessel dabei hatte. Nach ein paar Stunden Wartezeit, waehrend der wir dann Sunnyside erkundeten, konnten wir wieder rein und haben nun ein neues Schloss, dank unseres koreanischen locksmith (und schon wieder habe ich ein deutsches Wort vergessen). Die Kosten fuer den laecherlichen Spass: $125!
Doch dank unseres Spaziergangs durch Sunnyside haben wir endlich das Geheimnis gelueftet, warum die Zeugen Jehovas nicht mehr an unsere Tuer klopfen: Sie streichen gerade ihre Kirche an und sind daher zu beschaeftigt. Vielleicht auch besser so, denn wenn man sich ausgesperrt hat, dann brauch man nicht unbedingt deren Gesellschaft im Treppenhaus.
Wie auch immer, es ist nun offiziell Winterzeit in New York, und wenn man sich die Temperaturen in den vergangenen Tagen anschaut, dann faellt es nicht schwer, das zu glauben.

Friday, October 21, 2005

Hochzeitsglocken und Flughafenprobleme

Meine These, dass Heiraten ansteckend ist, scheint sich mehr und mehr zu bewahrheiten. Zunaechst teilte mir Joram mit, dass er und Mascha (die seit unserer Verlobungsfeier zusammen sind) heiraten werden, und nun auch meine Freunde Michelle und Simon. Euch alles schon mal "Herzlichen Glueckwunsch!" Eine gute Entscheidung. [Und Joram, danke, dass Du es endlich Robert mitgeteilt hast, so dass ich nun davon in meiner Blog schreiben kann.]
Eine Sorge habe ich jedoch jetzt schon: Hoffentlich werden Lisa und ich auch von New York zu beiden Hochzeiten kommen koennen, denn sowohl Mascha und Joram als auch Michelle und Simon haben vor im September zu heiraten, doch da eine Hochzeit in Birmingham, England (und nicht Alabama), stattfinden wird und die andere in Trier, wird es nicht einfach sein, beide miteinander zu verknuepfen. Aber schaun mer mal. Ist eben alles eine Frage der Koordination, und da Fluege in Europa ja nicht mehr so teuer wie frueher sind…
Apropos Fluege. Ein Freund teilte mir eine Anekdote vom Flughafen Denver mit, wo sich angeblich folgendes abgespielt haben sollte. Ein ueberbuchter United Airlines Flug von Denver nach New York musste umgebucht werden. Ploetzlich stuermt ein wuetender Passagier im Anzug (er sah wie ein Wall Street Banker aus) an der Schlange wartender Kunden vorbei, knallt sein Ticket auf den Schalter und sagt: "I HAVE to be on this flight and it has to be FIRST CLASS." Die United Airlines angestellte antwortete daraufhin: "I am sorry, sir. I'll be happy to try to help you, but, I've got to help these folks first, and I'm sure we'll be able to work something out." Doch der wuetende Mann im Anzug konnte so leicht nicht ruhig gestellt werden. Mit fast bruellender Stimme schrie er "DO YOU HAVE ANY IDEA WHO I AM?" Ohne zu zoegern nahm die Angestellte am United Airlines Schalter ihr Mikrofon in die Hand und sagte "May I have your attention please. We have a passenger here at Gate 14 WHO DOES NOT KNOW WHO HE IS. If anyone can help him find his identity, please come to Gate 14." Die Lautsprecherdurchsage, die ueberall im Flughafen Denver zu hoeren war, brachte alle zum Lachen, woraufhin der Mann im Anzug nur noch “Fuck you!” antworten konnte. Die Angestellte antwortete ganz ruhig “I'm sorry sir, you'll have to get in line for that too.” Ob er es jemals nach New York geschafft hat, weiss ich leider nicht.

Monday, October 17, 2005


Kunstwerk von unserer Freundin Tracy Gilman Posted by Picasa

Friday, October 14, 2005

Euro Pudding

In New York regnet es. Und das schon seit Tagen. Angeblich haben wir in den letzten fuenf Tage so viel Regen gehabt wie normalerweise in drei Herbstmonaten zusammen. Teile von Queens (zum Glueck nicht Sunnyside) sind sogar ueberflutet.
Das beste also: Man bleibt zu Hause, drinkt einen Tee und schaut sehnsuechtig Fernsehen.
Vielleicht war es das schlechte Wetter, vielleicht aber auch die Erinnerungen an meine Zeit im Ausland (… Moment mal, ich bin ja immer noch im Ausland…), aber ein Fernseherlebnis brachte Sehnsucht nach Europa mit sich.
L’auberge espagnole!
Der Film mit dessen deutschen Titel ich leider nicht weiss, heisst hier “Euro Pudding” (was eine vollkommen bloede Uebersetzung ist).
Kurz bevor ich Bruessel Richtung New York verliess kam “die spanische Herberge” in die Kinos und war ein absoluter Kassenschlager. Worum es geht? In einem Wort: Erasmus. Nein, nicht der niederlaendische Philosophen des 16. Jahrhundert, sondern das europaeische Studentenaustauschprogramm. Der Story ist schnell erzaehlt. Xavier geht fuer ein Semester nach Barcelona und wohnt dort in einer WG mit Leuten aus allen Teilen Europas. Und der Rest ergibt sich dann.
Der Film ist eine Homage (Lisa nannte das “Propaganda”) an das Program, die den Zeitgeist auf perfekte Weise widerspiegelt. Mich hat der Film an meine “europaeische” Vergangenheit in Bruessel erinnert. Auch wenn ich kein Erasmusstudent war, so hatte ich doch Erasmusfreunde (Mona und Peter) und arbeitete international, so dass jedes Seminar irgendwie ein kleiner Euro Pudding war. Meine europaeische Herberge war EUJS oder auch das European Youth Center in Strasburg und Budapest, meine WG waren die Seminarteilnehmer. All das wurde irgendwie zur Familie. Auch wenn meine eigentlichen Barcelonaerfahrungen nichts mit dem Film zu tun haben (das ist eine andere Geschichte, die vielleicht der eine oder die andere kennt), so ist dies ein Film, der mich wirklich Europa vermissen liess. Denn trotz aller Fehler und Probleme der EU, Europa ist momentan einer der aufregendsten Orten, in dem man aufwachsen kann, und dieser Film ist eine Homage daran, die man vielleicht nur vollkommen verstehen kann, wenn man in der Generation Erasmus aufgewachsen ist. Aber schaut selbst und lasst mich wissen, was ihr meint.

Wednesday, October 12, 2005

Restrospektive

Meine Freundin Mona traf meine Eltern in Budapest letzte Woche, und wie ich von alles Seiten hoerte, hatte sie eine Menge Spass, unter anderem mit einem "Nachspiel" meines Hochzeitsantrages an Lisa. Da Mona so viele Fragen an mich hatte (ueber mein Leben in New York u.a.) habe ich ihr eine lange E-Mail geschrieben, in der ich ein wenige meine nun zwei Jahre Amerika Revue passieren liess. Ein paar Gedanken hierzu nun auch in der Blog (und ich hoffe, Mona wird die nun regelmaessiger lesen).
Als ich 2003 in aller schnelle nach New York zog, war ich doch ziemlich naiv. Nach drei Jahren EUJS war es ganz gut, endlich mal zu verschnaufen. Aber irgendwie ist es gar nicht so schlecht, einen "geregelten" Tagesablauf zu haben. Und New York ist zwar am Anfang aufregend, aber wenn man weiss, dass man nicht reisen darf, dann fuehlt man sich selbst in so einer grossen Stadt schnell beengt.
Es dauerte fast sechs Monate, bis ich eine Arbeitsgenehmigung bekam. Einen Job hatte ich jedoch schon vorher arrangiert. Und auch wenn ich manchmal denke, dass der Job im Museum weit unter meinen Moeglichkeiten ist, so mag ich die Arbeitsatmosphaere und Mitarbeiter. Gerade wenn ich sehe, wie andere in ihren Jobs leiden, bin ich immer froh, in einer "familiaeren" Atmosphaere zu arbeiten.
Ach ja, und da ist noch mein anderer Job, aber davon hier diesmal nichts (Veraenderungen hier sind schon am Horizont).
Hauptproblem in New York: Die Stadt ist wirklich wunderbar, aber das alltaegliche Leben ist sehr schwer. Man arbeitet viel, hat eine geringe Lebensqualitaet, doch insgesamt liebt man es hier. Und da das eigene Apartment immer der Ort ist, an dem man sich zurueck zieht, hat man selten (sprich: so gut wie nie) Freunde zu besuch, haengt nicht in der Kueche zum gemeinsamen Kochen rum oder goennt sich ein Bierchen nach der Arbeit. Hinzu kommen natuerlich die Distanzen. Oft braucht man zwei Stunden, um von A nach B zu kommen. Und wer will schon Freunden zumuten, zwei Stunden bis nach Queens zu kommen, um gemeinsam zu Essen? Nun ja, ich wuerde es, aber leider ist das nicht die Art, wie New Yorker denken. Mit anderen Worten: Kommt nach Queens!
New Yorker treffen sich also lieber auf "neutralen" Boden. In New York sind das Restaurants. Und es gibt wirklich gute (und nicht immer teure) Restaurants in New York. Man findet hier alles. Von koreanisch bis georgisch. Und viele Restaurants, besonders in den sogenannten "ethnischen Nachbarschaften" sind sehr erschwinglich. Trotzdem bin ich kein grosser Freund von Geburtstagsfeiern in Bars oder Restaurants, auch wenn es bei der groesse von New Yorker Apartments verstaendlich ist. Trotzdem, auf "netralen" Boden fehlt jegliche "familiaere" Atmosphaere. Und Alkohol ist im prueden Amerika sehr teuer ist. Das billigste Bier kostet hier etwa $5!
Mein bester Freund hier (abgesehen von Lisa, natuerlich) ist ein Ire, der eine Woche nach mir nach Amerika ausgewandert ist (er gewann eine Greencard in der Lotterie) und mich in die Welt der Blogger eingefuehr hat. Anfangs haben wir noch viel gemeinsam unternommen, aber nun sind wir beide zu Arbeitstieren geworden.
Ist es nicht bezeichnend, dass mein bester Freund hier ebenfalls Europaer ist? Dazu vielleicht ein anderes mal...
Zurueck zu New York. Interessanterweise arbeitet nun eine Freundin von mir aus Frankfurt ebenfalls im Museum. Wir sprachen heute darueber, wie kompliziert es ist, hier einen Telefonanschluss (... ja, beschwert Euch nie wieder ueber die Telekom) zu bekommen und wie veraltert das Banksystem ist. Auch wenn man im Weltfinanzzentrum ist, wenn es um den kleinen Mann geht, dann ist das Leben hier kompliziert, sei es ein Telefonvertrag, der Lebensmitteleinkauf oder (Gotte behuete) ein Doktorbesuch (und viele haben hier nicht mal eine Krankenversicherung). Die traurige Wahrheit ist, dass vieles hier wie in der Dritten Welt erscheint, besonders wenn man nicht reich ist.
Mein Leben ist also wesentlich ruhiger geworden. Ich arbeite und bin dann froh, zu Hause zu sein und nichts zu tun. Lisa ist da eher unternehmungslustiger. Sie will immer etwas machen. Also "draengt" sie mich ins Kino, oder zu irgendwelchen Events. Und da gibt es viele im Big Apple.
Doch das Problem ist, dass man staendig erschoepft ist. Oder ich zumindest. Lisa versucht mich ja davon zu ueberzeugen, dass ich ins Fitnesstudio gehen soll, wie es viele New Yorker machen, damit ich mehr Energie habe. Doch ich denke, ich bin dafuer zu "europaeisch" ;)
Zur staendigen Erschoepfung, die mit Reizueberflutung und viel zu vielen Menschen zu tun hat, kommt noch, dass die Stadt kaum Plaetze hat, an denen man sich hinsetzen und verschnaufen kann. Es ist nicht so wie in Paris, wo man viele Plaetze und Parks hat. Hier gibt es nicht mal Baenke auf den Buergersteigen. Man will sicher sein, dass die Menschen staendig in Bewegung sind. Gerade fuer aeltere Leute ist dies ein Alptraum.
Und ein Picknick mit Baguette, Kaese und Wein ist nicht moeglich, da man keinen Alkohol in der Oeffentlichkeit konsumieren darf... aber ich weiss zumindest einen Ort, an dem man gute Baguettes bekommen kann.
Und trotzdem liebe ich New York. Es ist halt die Stadt der unbegrenzten Moeglichkeiten. Manchmal denke ich sogar, dass es hier einfacher ist als in Deutschland, wo oft sehr engstirnig gedacht wird. Man hat gute Ideen, doch scheitert an der konservativen Haltung von Organisationen und Offiziellen. Hier kann jeder machen, was er will, solange er niemanden anderen damit einschraenkt. Und das macht die Stadt gerade so attraktiv.
New York ist vieles. Hier gibt es ein koreanisches Viertel, mindestens drei Chinatowns, Little Warsaw und Klein Moskau, ein indisches Viertel, das schwarze Harlem, das arabische Viertel von Brooklyn, Hassidische Williasmburg... Es gibt also so viele Parallelwelten, die wie in einem Experiment auf eine Insel gepfercht werden, und die mit einander auskommen muessen. Das ist einzigartig. Und nur hier kann man wahrscheinlich einen Beastie Boy in einem billigen Thairestaurant mit Familie treffen, oder ploetzlich bei Paul Auster im Wohnzimmer sitzen. Und das ist es machmal wert, Stunden in der U-Bahn zu verbringen.

Monday, October 10, 2005


Nein, die sind nicht so alt wie sie aussehen Posted by Picasa

Ritterspiele Posted by Picasa

Spass fuer GROSS und klein... Posted by Picasa

Wochenendfreuden

Man arbeitet hart in New York, doch wenn das Wochenende kommt, dann wird man mit der Qual der Wahl belohnt. In New York ist immer etwas los. Waehrend wir dieses Wochenende aufgrund des schlechten Wetters “nur” zu einem ethiopischen Sigd Fest gingen und am Open House New York Wochenende einen Hindu Tempel besuchten, ging es vergangenes Wochenende zu einem Renaissance Fest. Zugegeben, New York ist wirklich nicht so alt, aber anscheinend macht das gerade die Sehnsucht nach Tradition und Vergangenheit aus. Und am Nordzipfel der Manhattaninsel gibt es versteckt eine “mittelalterliche” Burg, die aus verschiedenen aufgekauften Schloesserruinen in Europa zusammengesetzt wurde. Zusammen mit Lisas Freundin Anne radelten wir also dorthin (zwei Stunden von Queens). Interessanterweise scheinen Renaissancefeste eine ganze Wiedergeburt von Fantasiegestalten mit sich zu bringen, und so waren neben Rittern und Koenigen auch allerlei Trekkies (Fans von Raumschiff Enterprise) und Grufties dort. Na ja, irgendwie ist ja alles das gleiche, oder? Und der Schiedsrichter eines Ritterkampfes war auch noch ein orthodoxer Jude mit Schlaefenlocken und Kopfbedeckung im Kostuem. Only in New York!
Auf dem Rueckweg verfuhren wir uns und landeten versehentlich an einem geheimen Treffpunkt fuer Schwule, oder so kam es uns zumindest vor, denn irgendwann begegneten wir auf unserem abgelegenen Kieselsteinweg immer wieder Maenner im mittleren Alter, die sich ins Gebuesch verkrochen. Alle ausnahmslos weiss, und dies in einer Nachbarschaft, die groesstenteils lateinamerikanisch ist. Seltsam, seltsam… jedoch nicht nur in New York.
Nach mehreren Irrungen und Fahrradungluecken (Annes Reifen platzte und dann brach mein Fahrradrahmen, aber das ist eine andere Geschichte) fuhren wir doch mit der U-Bahn zurueck.
Ja, es ist immer schoen, ein Wochenende in New York zu verbringen, denn es gibt immer wieder kleine Abenteuer zu erleben. Schade, dass es nur einmal pro Woche ein Wochenende gibt…

Monday, October 03, 2005

Feiertag

Das Empire State Building ist heute in rot und gelb beleuchtet, zu Ehren des 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit. Und dann ist heute noch Erev Rosch Haschana, juedisches Silvester. Also: Happy New Year 5766! Also, genuegend Feiertage, und trotzdem muss ich arbeiten. Deshalb ein anderes Mal mehr.