Wednesday, December 28, 2005
Monday, December 26, 2005
Jingle Bells
Einer der "traditionellsten" amerikanischen Weihnachtssongs ist Jingle Bells, und da unser Freund Chris (guter Name fuer ein Christkind) mit seiner Band eine neue Version des Songs aufgenommen hat, ist dies doch ein guter Weihnachtsgruss an die Welt. Klickt einfach hier. Und ach ja, auch Chris ist vom Heiratsfieber erfasst und wird im Juni heiraten.
Saturday, December 24, 2005
Frohe Weihnachten und/oder Chanukah von El Al
Chanukah und Weihnachten fallen diesmal auf das selbe Datum, und diese Anekdote ist mein Feiertagswunsch fuer Euch :)
As the El Al plane settled down at Ben Gurion airport, the voice of the captain came on: "Please remain seated with your seat belts fastened until this plane is at a complete standstill and the seat belt signs have been turned off. We also wish to remind you that using cell phones on board this aircraft is strictly prohibited."
"To those who are seated, we wish you a Merry Christmas, and hope that you enjoy your stay.....and to those of you standing in the aisles and talking on your cell phones, we wish you a Happy Chanukah, and welcome back home.
As the El Al plane settled down at Ben Gurion airport, the voice of the captain came on: "Please remain seated with your seat belts fastened until this plane is at a complete standstill and the seat belt signs have been turned off. We also wish to remind you that using cell phones on board this aircraft is strictly prohibited."
"To those who are seated, we wish you a Merry Christmas, and hope that you enjoy your stay.....and to those of you standing in the aisles and talking on your cell phones, we wish you a Happy Chanukah, and welcome back home.
Friday, December 23, 2005
If you see something...
Eine der vielen Anzeigen in der U-Bahn, die zur Terrorismusbekaempfung eingefuehrt wurden, hat den Slogan If you see something, say something! ("Wenn Du etwas siehst, sag etwas!") und als ich heute morgen die U-Bahn in die 40th Street Station in Sunnyside einrollen sah, machte diese Anzeige das erste Mal fuer mich Sinn. Ich sah den Zug schon in der Ferne und sagte "Danke".
Rente
Die U-Bahnen rollen wieder. Der Streik ist vorerst beendet und niemand hat gewonnen, oder anders gesagt, alle nicht Beteiligten wurden zwangslaeufig zu Beteiligten und waren die einzigen Verlierer in diesem Machtkampf.
Grund fuer das Streikende war wohl nicht, dass man zur Vernunft kam, sondern eher, dass man nicht Pleite sein wollte. Verwirrt? Hier die Erklaerung. Der Streik war illegal und die Gewerkschaft der Transit Worker muss pro Streiktag eine Strafe von 1 Million Dollar zahlen (nichts im Vergleich zu dem Einnahmeausfall von zirka 400 Million pro Tag). Da die TWU (Transit Workers' Union) nur knapp drei Millionen auf dem Konto hat, musste man enden und verhandelt nun auch darueber, ob die Strafe erlassen wird, da man ja kooperieren will.
Wie kann ein Streik illegal sein? In New York sind die Transit Arbeiter angestellte der Stadt ("Beamte" - und die duerfen in Deutschland auch nicht streiken), d.h. sie verdienen ueberdurchschnittlich gut und haben bestimmte Privilegien wie etwa eine bessere Altersversorgung. Nur ein Beispiel: Das Anfangsgehalt fuer einen Bus- oder U-Bahnfahrer ist knapp 60.000 Dollar. Hier im Museum verdient der Manager of Curriculum, also die Person, die sich um Erziehungsprogramme kuemmert, etwa 40.000 Dollar. Es lohnt sich also, fuer die MTA, New Yorks oeffentlichen Personennahverkehr, zu arbeiten. Bewerbt Euch also hier.
Doch worum ging es ueberhaupt? Warum streikte man? So verrueckt es klang, es ging um Rente. Momentan ist das Rentenalter 55, was ueberdurchschnittlich niedrig ist, doch die Gewerkschaft will das Rentenalter auf 50 herabsetzen!
Nein, natuerlich gibt es auch einige andere kleinere Streitpunkte, aber dieser Punkt war fundamental, und laecherlich! Und noch laecherlicher war der Vergleich des Gewerkschaftsbosses seiner Position mit Rosa Parks, einer Leitfigur der schwarzen Buergerrechtsbewegung. Wenn man keine besseren Argumente hat, dann macht man eben eine rassistische Streitfrage daraus, um an das schlechte Gewissen des weissen Amerikas zu appelieren, und ignoriert dabei, dass vor allem die aermsten New Yorker, die am weitesten von Manhattan wohnen, am staerksten von dem Streik betroffen waren. Teilweise mussten sie 6 Stunden zu Arbeit wandern, wenn sie ueberhaupt arbeiten konnten. Und wer nicht arbeitet, der wird nicht bezahlt, muss aber trotzdem die alltaeglichen Rechnungen bezahlen.
Keine Gewinner, nur Verlierer. Und ich bin reif fuer die Rente, doch da ich nicht fuer die MTA arbeite, wird das wohl noch dauern, bis ich sie bekomme.
Grund fuer das Streikende war wohl nicht, dass man zur Vernunft kam, sondern eher, dass man nicht Pleite sein wollte. Verwirrt? Hier die Erklaerung. Der Streik war illegal und die Gewerkschaft der Transit Worker muss pro Streiktag eine Strafe von 1 Million Dollar zahlen (nichts im Vergleich zu dem Einnahmeausfall von zirka 400 Million pro Tag). Da die TWU (Transit Workers' Union) nur knapp drei Millionen auf dem Konto hat, musste man enden und verhandelt nun auch darueber, ob die Strafe erlassen wird, da man ja kooperieren will.
Wie kann ein Streik illegal sein? In New York sind die Transit Arbeiter angestellte der Stadt ("Beamte" - und die duerfen in Deutschland auch nicht streiken), d.h. sie verdienen ueberdurchschnittlich gut und haben bestimmte Privilegien wie etwa eine bessere Altersversorgung. Nur ein Beispiel: Das Anfangsgehalt fuer einen Bus- oder U-Bahnfahrer ist knapp 60.000 Dollar. Hier im Museum verdient der Manager of Curriculum, also die Person, die sich um Erziehungsprogramme kuemmert, etwa 40.000 Dollar. Es lohnt sich also, fuer die MTA, New Yorks oeffentlichen Personennahverkehr, zu arbeiten. Bewerbt Euch also hier.
Doch worum ging es ueberhaupt? Warum streikte man? So verrueckt es klang, es ging um Rente. Momentan ist das Rentenalter 55, was ueberdurchschnittlich niedrig ist, doch die Gewerkschaft will das Rentenalter auf 50 herabsetzen!
Nein, natuerlich gibt es auch einige andere kleinere Streitpunkte, aber dieser Punkt war fundamental, und laecherlich! Und noch laecherlicher war der Vergleich des Gewerkschaftsbosses seiner Position mit Rosa Parks, einer Leitfigur der schwarzen Buergerrechtsbewegung. Wenn man keine besseren Argumente hat, dann macht man eben eine rassistische Streitfrage daraus, um an das schlechte Gewissen des weissen Amerikas zu appelieren, und ignoriert dabei, dass vor allem die aermsten New Yorker, die am weitesten von Manhattan wohnen, am staerksten von dem Streik betroffen waren. Teilweise mussten sie 6 Stunden zu Arbeit wandern, wenn sie ueberhaupt arbeiten konnten. Und wer nicht arbeitet, der wird nicht bezahlt, muss aber trotzdem die alltaeglichen Rechnungen bezahlen.
Keine Gewinner, nur Verlierer. Und ich bin reif fuer die Rente, doch da ich nicht fuer die MTA arbeite, wird das wohl noch dauern, bis ich sie bekomme.
Thursday, December 22, 2005
Ausnahmezustand
Etwa 7,5 Millionen Menschen benutzen taeglich den oeffentlichen Personennahverkehr (U-Bahn, Bus etc.) in New York. Seit drei Tagen nun streikt die TWU (Transit Workers’ Union) und es herrscht Chaosstimmung in New York. Autos duerfen in Manhattan nur fahren, wenn sie mit mindestens vier Leuten belegt sind, was ungefaehr heisst, dass wenn alle U-Bahnfahrer aufs Auto umsteigen, immer noch 1 Million 875 Tausend Autos in der Stadt rumfahren wuerden. Man kann sich das Chaos vorstellen (oder auch nicht). Und dazu kommt noch, dass die Temperaturen weit unter Null sind (Celsius, nicht Fahrenheit, aber trotzdem, bei –10 Grad macht es keinen Spass, drei Stunden in die Stadt zu spazieren oder mit dem Fahrrad zu fahren).
Wenn man in Manhattan lebt, ist es noch irgendwie zu schaffen, zur Arbeit zu kommen, denn fast alle Jobs sind in Manhattan. Lebt man in der Bronx, Brooklyn oder Queens ist es schon komplizierter, aber zumindest haben dort die meisten Leute Autos. Staten Island ist wohl am wenigsten betroffen, denn dort hat fast jeder ein Auto und die Staten Island Ferry faehrt nach wie vor nach Manhattan.
Bei uns in Sunnyside, Queens, sieht man nun etwas ungewohntes: Taxis. Die Yellow Cabs sind normalerweise nur in Manhattan zu bekommen und auf ihrem Rueckweg in die “City” (synonym fuer Manhattan) kann man ab und zu eines der gelben Taxis bekommen. Doch nun sieht man sie ueberall. Und als ich zum Waschsalon auf der anderen Strassenseite des Queens Boulevards ging, stoppten ploetzlich sowohl Taxis als auch Privatfahrzeuge und fragten mich, ob ich einsteigen wolle, man wuerde mir einen guten Preis anbieten. Nein, ich sah nicht aus, wie eine Prostituierte, sondern man braucht vier Personen um ueber die Bruecke nach Manhattan rein zu fahren.Viele kleine Abenteuer hier im Big Chaos… aehm, Big Apple.
Wenn man in Manhattan lebt, ist es noch irgendwie zu schaffen, zur Arbeit zu kommen, denn fast alle Jobs sind in Manhattan. Lebt man in der Bronx, Brooklyn oder Queens ist es schon komplizierter, aber zumindest haben dort die meisten Leute Autos. Staten Island ist wohl am wenigsten betroffen, denn dort hat fast jeder ein Auto und die Staten Island Ferry faehrt nach wie vor nach Manhattan.
Bei uns in Sunnyside, Queens, sieht man nun etwas ungewohntes: Taxis. Die Yellow Cabs sind normalerweise nur in Manhattan zu bekommen und auf ihrem Rueckweg in die “City” (synonym fuer Manhattan) kann man ab und zu eines der gelben Taxis bekommen. Doch nun sieht man sie ueberall. Und als ich zum Waschsalon auf der anderen Strassenseite des Queens Boulevards ging, stoppten ploetzlich sowohl Taxis als auch Privatfahrzeuge und fragten mich, ob ich einsteigen wolle, man wuerde mir einen guten Preis anbieten. Nein, ich sah nicht aus, wie eine Prostituierte, sondern man braucht vier Personen um ueber die Bruecke nach Manhattan rein zu fahren.Viele kleine Abenteuer hier im Big Chaos… aehm, Big Apple.
Wednesday, December 14, 2005
Streik
Es ist bitterkalt in New York. Etwa -10 Grad Celsius und dazu noch starker Wind. Aber zumindest scheint die Sonne. Der einzige Trost, wenn man wie ich am fruehen Morgen auf dem Bahnsteig steht und auf den Zug wartet. Die Subway, sprich U-Bahn, ist hier naemlich keine Untergrundbahn, sondern ein Ueberleitungszug, auch Elevated Train genannt, der erst in Manhattan in den Untergrund geht. Und somit wartet man in aller Kaelte mit hunderten von Personen. Auch wenn wir in unmittelbarer U-Bahn Naehe wohnen, so hat der Zug Nummer 7 einen gewaltigen Nachteil: Er ist die Hauptverbindung aus Queens nach Manhattan, und etwa 2 Millionen Menschen benutzen diesen Zug taeglich, die meisten davon wie ich am fruehen Morgen, und daher kommt man oft nicht in den Zug hinein. Heute hatte ich den absoluten Rekord von fuenf Zuegen, in die ich trotz allen Draengens nicht hinein kam. Und als sich ein frustrierter Reisender lautstark beschwerte, schrie ihn der "Bahnbeamte" an, er seie ein faggot ass (auf Deutsch etwa "Schwulenarsch"). Rauhe Umgangsformen beim Oeffentlichen Personennahverkehr! Doch die muessen auch bezahlt werden, und auch wenn ein durchschnittlicher Arbeiter samt Ueberstunden etwa 60.000 Dollar im Jahr macht, ist man unzufrieden, da die Alltagsversicherung und andere Plaene nicht geklaert sind und hat mit Streik gedroht. Die Deadline ist heute abend und wenn man sich nicht einigt, wird es wohl morgen keine U-Bahn geben. Was das bedeutet, weiss man noch nicht. Viele werden wohl von zu Hause arbeiten muessen, andere auf Taxis umsteigen. Fuer eine Fahrradfahrt ist es wohl zu kalt. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und man kann sich einigen. Hoffen wir zumindest. Fortsetzung folgt...
Thursday, December 08, 2005
Failure
Die Wege des Internets sind unergruendlich. Wenn man zum Beispiel das Wort "failure" (Versagen) in die Suchmachine Google eintippt, kommt als erster Link ein Verweis auf...
... ja, auf die Biographie von George W. Bush. Danke Joram, der Du mir dies mitgeteilt hast. Wer's nicht glaubt, soll's selber ausprobieren.
Der Internetinitiative Wikipedia wirft man uebrigens auch Versagen vor, was vielleicht an Beitraegen wie dem ueber das fliegende Spaghettimonster liegt, doch da nun ein Freund von mir Vorsitzender von Wikipedia ist, wird das wohl bald bereinigt. Hoffen wir zumindest.
... ja, auf die Biographie von George W. Bush. Danke Joram, der Du mir dies mitgeteilt hast. Wer's nicht glaubt, soll's selber ausprobieren.
Der Internetinitiative Wikipedia wirft man uebrigens auch Versagen vor, was vielleicht an Beitraegen wie dem ueber das fliegende Spaghettimonster liegt, doch da nun ein Freund von mir Vorsitzender von Wikipedia ist, wird das wohl bald bereinigt. Hoffen wir zumindest.
Saturday, December 03, 2005
Sprachbarrieren
In Florida trafen wir nicht nur Lisas Familie, sondern auch ein paar meiner Cousins aus Kolumbien, die mittlerweile im Grossraum Miami leben. Zunaechst machte ich mir Sorgen, wie denn die Kommunikation mit ihnen zustande kaeme, da Lisa so gut wie kein Spanisch spricht und sie, obwohl schon seit ein paar Jahren in den USA, so gut wie kein Englisch (da man das ja auch nicht wirklich in Suedflorida braucht). Doch wie sich herausstellte, war dies nicht das Problem unseres Zusammenkommens, sondern eher die Zeit. Nein, nicht wann und wo wir uns treffen sollten, sondern, wann denn das genau ist, war das Problem. Verwirrt? Es ist ganz einfach. Ich weiss aus meiner Erfahrung mit meinen lateinamerikanischen Freunden und Verwandten, dass diese immer "notoriously late" sind, und ich natuerlich klischeehaft puenktlich. Dazu kommt noch Lisas gute-Wille-Puenktlichkeit, d.h. sie versucht immer puenktlich zu sein, doch schafft es nie und ist immer zehn Minuten mindestens zu spaet. Kombiniert man all diese Faktoren, dann ist es nicht so einfach, einen Termin fuer das Treffen auszumachen. Meinen Verwandten sagte ich 19.30, plante aber, dass sie erst um 20 Uhr auftauchen. Lisa sagte ich, dass wir um 19.30 los muessen, damit wir um 20 Uhr da sind (was schon ein strategischer Fehler war). Doch, irgendwie ueberraschten mich alle. Erste Ueberraschung, Lisa war erst um 19.30 wieder im Hotelzimmer und wir konnten erst um 20 Uhr los. Zweite Ueberraschung: Der Verkehr in Fort Lauderdale war aufgrund des Regens schlimmer geworden und wir brauchten 30 Minuten, und waren also erst um 20.30 am Restaurant. Dritte Ueberraschung, meine Verwandten waren noch nicht da. Ein Anruf. "Wir sind gleich da. Wo ist das nochmal?" Das Gleich dauerte immerhin noch eine halbe Stunde und somit waren wir statt der verabredeten 19.30 erst um 21 Uhr alle zusammen im Restaurant. Es ist eben nicht einfach, kulturelle Zeitunterschiede zu ueberwinden, aber wenn man erst einmal sein kulturelles Jetlag hinter sich gebracht hat, dann spielen auch Sprachbarrieren keine Rolle mehr und mit Haenden und Fuessen (und ein paar Bierchen) ueberwindet man jede Barriere.