Thursday, December 22, 2005

Ausnahmezustand

Etwa 7,5 Millionen Menschen benutzen taeglich den oeffentlichen Personennahverkehr (U-Bahn, Bus etc.) in New York. Seit drei Tagen nun streikt die TWU (Transit Workers’ Union) und es herrscht Chaosstimmung in New York. Autos duerfen in Manhattan nur fahren, wenn sie mit mindestens vier Leuten belegt sind, was ungefaehr heisst, dass wenn alle U-Bahnfahrer aufs Auto umsteigen, immer noch 1 Million 875 Tausend Autos in der Stadt rumfahren wuerden. Man kann sich das Chaos vorstellen (oder auch nicht). Und dazu kommt noch, dass die Temperaturen weit unter Null sind (Celsius, nicht Fahrenheit, aber trotzdem, bei –10 Grad macht es keinen Spass, drei Stunden in die Stadt zu spazieren oder mit dem Fahrrad zu fahren).
Wenn man in Manhattan lebt, ist es noch irgendwie zu schaffen, zur Arbeit zu kommen, denn fast alle Jobs sind in Manhattan. Lebt man in der Bronx, Brooklyn oder Queens ist es schon komplizierter, aber zumindest haben dort die meisten Leute Autos. Staten Island ist wohl am wenigsten betroffen, denn dort hat fast jeder ein Auto und die Staten Island Ferry faehrt nach wie vor nach Manhattan.
Bei uns in Sunnyside, Queens, sieht man nun etwas ungewohntes: Taxis. Die Yellow Cabs sind normalerweise nur in Manhattan zu bekommen und auf ihrem Rueckweg in die “City” (synonym fuer Manhattan) kann man ab und zu eines der gelben Taxis bekommen. Doch nun sieht man sie ueberall. Und als ich zum Waschsalon auf der anderen Strassenseite des Queens Boulevards ging, stoppten ploetzlich sowohl Taxis als auch Privatfahrzeuge und fragten mich, ob ich einsteigen wolle, man wuerde mir einen guten Preis anbieten. Nein, ich sah nicht aus, wie eine Prostituierte, sondern man braucht vier Personen um ueber die Bruecke nach Manhattan rein zu fahren.Viele kleine Abenteuer hier im Big Chaos… aehm, Big Apple.

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