Saturday, December 03, 2005

Sprachbarrieren

In Florida trafen wir nicht nur Lisas Familie, sondern auch ein paar meiner Cousins aus Kolumbien, die mittlerweile im Grossraum Miami leben. Zunaechst machte ich mir Sorgen, wie denn die Kommunikation mit ihnen zustande kaeme, da Lisa so gut wie kein Spanisch spricht und sie, obwohl schon seit ein paar Jahren in den USA, so gut wie kein Englisch (da man das ja auch nicht wirklich in Suedflorida braucht). Doch wie sich herausstellte, war dies nicht das Problem unseres Zusammenkommens, sondern eher die Zeit. Nein, nicht wann und wo wir uns treffen sollten, sondern, wann denn das genau ist, war das Problem. Verwirrt? Es ist ganz einfach. Ich weiss aus meiner Erfahrung mit meinen lateinamerikanischen Freunden und Verwandten, dass diese immer "notoriously late" sind, und ich natuerlich klischeehaft puenktlich. Dazu kommt noch Lisas gute-Wille-Puenktlichkeit, d.h. sie versucht immer puenktlich zu sein, doch schafft es nie und ist immer zehn Minuten mindestens zu spaet. Kombiniert man all diese Faktoren, dann ist es nicht so einfach, einen Termin fuer das Treffen auszumachen. Meinen Verwandten sagte ich 19.30, plante aber, dass sie erst um 20 Uhr auftauchen. Lisa sagte ich, dass wir um 19.30 los muessen, damit wir um 20 Uhr da sind (was schon ein strategischer Fehler war). Doch, irgendwie ueberraschten mich alle. Erste Ueberraschung, Lisa war erst um 19.30 wieder im Hotelzimmer und wir konnten erst um 20 Uhr los. Zweite Ueberraschung: Der Verkehr in Fort Lauderdale war aufgrund des Regens schlimmer geworden und wir brauchten 30 Minuten, und waren also erst um 20.30 am Restaurant. Dritte Ueberraschung, meine Verwandten waren noch nicht da. Ein Anruf. "Wir sind gleich da. Wo ist das nochmal?" Das Gleich dauerte immerhin noch eine halbe Stunde und somit waren wir statt der verabredeten 19.30 erst um 21 Uhr alle zusammen im Restaurant. Es ist eben nicht einfach, kulturelle Zeitunterschiede zu ueberwinden, aber wenn man erst einmal sein kulturelles Jetlag hinter sich gebracht hat, dann spielen auch Sprachbarrieren keine Rolle mehr und mit Haenden und Fuessen (und ein paar Bierchen) ueberwindet man jede Barriere.

0 Comments:

Post a Comment

Subscribe to Post Comments [Atom]

<< Home