Wednesday, December 14, 2005

Streik

Es ist bitterkalt in New York. Etwa -10 Grad Celsius und dazu noch starker Wind. Aber zumindest scheint die Sonne. Der einzige Trost, wenn man wie ich am fruehen Morgen auf dem Bahnsteig steht und auf den Zug wartet. Die Subway, sprich U-Bahn, ist hier naemlich keine Untergrundbahn, sondern ein Ueberleitungszug, auch Elevated Train genannt, der erst in Manhattan in den Untergrund geht. Und somit wartet man in aller Kaelte mit hunderten von Personen. Auch wenn wir in unmittelbarer U-Bahn Naehe wohnen, so hat der Zug Nummer 7 einen gewaltigen Nachteil: Er ist die Hauptverbindung aus Queens nach Manhattan, und etwa 2 Millionen Menschen benutzen diesen Zug taeglich, die meisten davon wie ich am fruehen Morgen, und daher kommt man oft nicht in den Zug hinein. Heute hatte ich den absoluten Rekord von fuenf Zuegen, in die ich trotz allen Draengens nicht hinein kam. Und als sich ein frustrierter Reisender lautstark beschwerte, schrie ihn der "Bahnbeamte" an, er seie ein faggot ass (auf Deutsch etwa "Schwulenarsch"). Rauhe Umgangsformen beim Oeffentlichen Personennahverkehr! Doch die muessen auch bezahlt werden, und auch wenn ein durchschnittlicher Arbeiter samt Ueberstunden etwa 60.000 Dollar im Jahr macht, ist man unzufrieden, da die Alltagsversicherung und andere Plaene nicht geklaert sind und hat mit Streik gedroht. Die Deadline ist heute abend und wenn man sich nicht einigt, wird es wohl morgen keine U-Bahn geben. Was das bedeutet, weiss man noch nicht. Viele werden wohl von zu Hause arbeiten muessen, andere auf Taxis umsteigen. Fuer eine Fahrradfahrt ist es wohl zu kalt. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und man kann sich einigen. Hoffen wir zumindest. Fortsetzung folgt...

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