Friday, December 29, 2006
Buch des Jahres II
Das Sachbuch des Jahres (auf English klingt "non fiction" wesentlich besser als "Sachbuch") ist fuer mich The Orientalist von Tom Reiss. In diesem Buch loest Reiss das Raetsel um die Autorenschaft von "Ali und Nino", einer der schoensten Liebesgeschichten, die im 20. Jahrhundert auf Deutsch geschrieben wurde. Der "Orientalist" liest sich wie ein Detektivroman, ist aber zugleich ein Stueck Zeitgeschichte.
Meine Faszination fuer Kurban Said alias Essad Bey alias Lev Nissembaum, dem Autor von "Ali und Nino", fing vor sechs Jahren an, als mir in Washington DC eine Uzbekin erstmals von diesem Roman erzaehlte. Zwei Tage spaeter fand ich eine Taschenbuchausgabe in Wien, die ich so schnell verschlang, dass ich hungrig auf mehr war. Doch da war nicht mehr. Nur das Raetsel, wer denn eigentlich dieser Kurban Said war. Und dann fing meine Forschung an, doch hoerte aus Zeitgruenden schon bald wieder auf.
Reiss hat mehrere Jahre geforscht und viele Antworten gefunden. Wirklich eines der spannendsten Buecher, das ich seit langem gelesen haben. Auch, wenn man "Ali und Nino" noch nicht gelesen hat, ist der "Orientalist" lesenswert. Mit Sicherheit ein Buch des Jahres.
Meine Faszination fuer Kurban Said alias Essad Bey alias Lev Nissembaum, dem Autor von "Ali und Nino", fing vor sechs Jahren an, als mir in Washington DC eine Uzbekin erstmals von diesem Roman erzaehlte. Zwei Tage spaeter fand ich eine Taschenbuchausgabe in Wien, die ich so schnell verschlang, dass ich hungrig auf mehr war. Doch da war nicht mehr. Nur das Raetsel, wer denn eigentlich dieser Kurban Said war. Und dann fing meine Forschung an, doch hoerte aus Zeitgruenden schon bald wieder auf.
Reiss hat mehrere Jahre geforscht und viele Antworten gefunden. Wirklich eines der spannendsten Buecher, das ich seit langem gelesen haben. Auch, wenn man "Ali und Nino" noch nicht gelesen hat, ist der "Orientalist" lesenswert. Mit Sicherheit ein Buch des Jahres.
Wednesday, December 27, 2006
Website des Jahres
Die Website des Jahres ist, keine Frage, YouTube, denn wo sonst koennte ich hier in New York meinen liebsten German Hip Hop Song online finden? Es ist schwer, sich eine (Internet-) Welt ohne YouTube vorzustellen. War man vorher produktiver bei der Arbeit? Vielleicht, aber dafuer hat man jetzt mehr Videospass. Und auch wenn die Google Guys YouTube nun schon gekauft haben, so ist es nach wie vor die Videoanarchie des Internets. Fortsetzung folgt...
Sunday, December 24, 2006
Lied des Jahres
Es gab einen Song, der ganz ueberraschend kam und ploetzlich ueberall war. Welches Lied? Klickt hier und hoert (und seht) selbst. Kein anderes Lied repraesentiert fuer mich 2006, auch wenn das irgendwie verrueckt klingt.
Friday, December 22, 2006
Buch des Jahres I
Ich habe dieses Jahr einiges an Buechern lesen koennen. Ein Grund dafuer: Die U-Bahn. Da man von A nach B immer mindestens eine halbe Stunde in der U-Bahn verbringen muss, hat man Zeit, zu lesen. Ich glaube, ich habe in meinem Leben nie so viele Romane verschlungen wie seit meinem Umzug nach New York. Auch wenn ich es ein wenig vermisse, gemuetlich zu Hause auf dem Sofa zu lesen, so ist das U-Bahn-Schmoekern eine gute Art, abzuschalten. Mein Favorit des Jahres in der Kategorie "fiction" ist ein Buch der Japanischen Autorin Banana Yoshimoto mit dem Titel "Asleep", das mir unsere Freunde Hiro und Jen vorgestellt haben (Dankeschoen). Das Buch besteht aus drei Kurzgeschichten, die von jungen Frauen erzaehlen, die nicht schlafen koennen. Die Gruende hierfuer sind unterschiedlich, doch allen gemein ist eine kafkaesque Angst. Yoshimoto verzaubert den Leser mit ihren Worten. Obwohl ich normalerweise ein sehr langsamer Leser bin, habe ich dieses Buch in nur drei Tagen verschlungen. Die Satzmelodie und melancholische Nostalgie der Erzaehlungen ist einfach wunderbar, so wie die Geschichten selbst. Absolut lesenswert. Ich weiss nicht, ob es das Buch auf Deutsch gibt und die dann die deutsche Uebersetzung ist, aber haltet mal danach Ausschau.
Wednesday, December 20, 2006
Jahresende
Das Jahr geht bald zu Ende. In New York bekommt man davon nicht so viel mit, denn es ist einfach immer so viel los und da so viele Gruppen hier in anderen Kalendern denken, beispielsweise die Chinesen, ist Silvester nicht fuer alle ein "big deal". Einziges Indiz fuer die 'Endzeitstimmung' sind die vielen Touristen, die langsam, aber sicher, die Stadt uebernehmen. Italienisch und Deutsch hoert man zunehmend auf der Strasse. Vor allem zwischen Weihnachten und Silvester wird es "schlimm" werden.
Da zum Glueck in unserem Buero nicht viel laufen wird, werde ich mir die Zeit nehmen, meine persoenlichen Highlights des Jahres aufzuzaehlen. Nein, keine Sorge, nicht irgend etwas, das ihr hier schon gelesen habt, sondern mein "Film des Jahres", "Buch des Jahres" etc.
Mehr davon dann in dem naechsten Tagen. Und wenn Ihr auch Eure Highlights mitteilen wollt, dann einfach einen Kommentar zum Eintrag schreiben. Ihr wisst ja, wie das geht.
Da zum Glueck in unserem Buero nicht viel laufen wird, werde ich mir die Zeit nehmen, meine persoenlichen Highlights des Jahres aufzuzaehlen. Nein, keine Sorge, nicht irgend etwas, das ihr hier schon gelesen habt, sondern mein "Film des Jahres", "Buch des Jahres" etc.
Mehr davon dann in dem naechsten Tagen. Und wenn Ihr auch Eure Highlights mitteilen wollt, dann einfach einen Kommentar zum Eintrag schreiben. Ihr wisst ja, wie das geht.
Thursday, December 14, 2006
In der U-Bahn
Die New Yorker U-Bahn ist voller Kleinkuenstler und Bettler, die ein paar Dollar verdienen wollen. Natuerlich ist das Betteln illegal und man weiss nie so genau, wen man da trauen kann. Angeblich sind 98% der Subwaybettler Betrueger, behauptet jedenfalls eine Reportage, und es kommt einen oft so vor, dass die heruntergeleierten Stories, die man so hoert, nicht immer der Wahrheit entsprechen. Da ist zum Beispiel der “Tourist” aus Vermont, dem sein Portemonaie geklaut wurde, und dem nur noch 15 Dollar fuer das Ruckfahrticket fehlen, doch der tagein tagaus mit der gleichen Geschichte bettelt und dem immer der selbe Betrag fehlt. Oder die Kinder, die fuer das lokale Basketballteam Gelder sammeln und Schokolade verkaufen, anstatt in der Schule zu sein. Ja, man hoert so einiges an Geschichten.
Vor ein paar Tagen jedoch kam ein Paerchen in die U-Bahn, das mich wirklich ueberzeugte. Sie schaute sehr traurig und er redete. Sie sammeln Geld fuer die Operation ihrer Tochter, die nicht von der Krankenversicherung uebernommen wird. Er hielt ein Foto von der Tochter in der Hand und einige Leute waren zu Traenen geruehrt. Ja, das scheinen ehrliche Opfer der Gesellschaft zu sein. Viele rueckten die Dollarnoten grosszuegig her. Am Queensboro Plaza stieg ploetzlich ein Polizist hinzu und das Paar schaute nervoes. Ja, diese boesen Polizisten haben kein Herz fuer die Armen der Grossstadt. Aber nein, der Polizist ging direkt auf die beiden zu und lachte freundlich.
- “Hallo, ihr beiden, wie geht’s euch denn.”
– “Mensch, was machst du denn hier?! Bist du nicht mehr in der Bronx?”
– “Nein, habe die Rute gewechselt und bin nun in Queens. Wie geht’s euch?”
- “Super. Alles bestens”
Alle Passagiere, die zuvor diesem bemitleidenswerden Paar Geld gegeben hatten, konnten es gar nicht fassen. Das Paar laechelte freundlich und war nicht einmal verlegen, beim Luegen ertappt worden zu sein. Auch die zuvor stumme Frau war ploetzlich gespraechig. Ja, die Renovierungsarbeiten im Haus gehen voran. Es sei wirklich schoen und der Polizist solle mal vorbei kommen, wenn man fertig sei. Und wann sie sich endlich Nachwuchs anschaffen? Na ja, wenn das Haus erst mal fertig ist und man noch ein wenig mehr gespart hat, dann wird es wohl so weit sein.
Nichts, wirklich nichts von der vorherigen Geschichte schien der Wahrheit zu entsprechen, und die Leute schauten nur verdutzt und enttaeuscht, aber niemand sagte etwas.
Die Moral von der Geschichte: Man hat hier halt keine Moral und soll deshalb keinem Fremden trauen, vor allem nicht wenn es um Geld geht.
Vor ein paar Tagen jedoch kam ein Paerchen in die U-Bahn, das mich wirklich ueberzeugte. Sie schaute sehr traurig und er redete. Sie sammeln Geld fuer die Operation ihrer Tochter, die nicht von der Krankenversicherung uebernommen wird. Er hielt ein Foto von der Tochter in der Hand und einige Leute waren zu Traenen geruehrt. Ja, das scheinen ehrliche Opfer der Gesellschaft zu sein. Viele rueckten die Dollarnoten grosszuegig her. Am Queensboro Plaza stieg ploetzlich ein Polizist hinzu und das Paar schaute nervoes. Ja, diese boesen Polizisten haben kein Herz fuer die Armen der Grossstadt. Aber nein, der Polizist ging direkt auf die beiden zu und lachte freundlich.
- “Hallo, ihr beiden, wie geht’s euch denn.”
– “Mensch, was machst du denn hier?! Bist du nicht mehr in der Bronx?”
– “Nein, habe die Rute gewechselt und bin nun in Queens. Wie geht’s euch?”
- “Super. Alles bestens”
Alle Passagiere, die zuvor diesem bemitleidenswerden Paar Geld gegeben hatten, konnten es gar nicht fassen. Das Paar laechelte freundlich und war nicht einmal verlegen, beim Luegen ertappt worden zu sein. Auch die zuvor stumme Frau war ploetzlich gespraechig. Ja, die Renovierungsarbeiten im Haus gehen voran. Es sei wirklich schoen und der Polizist solle mal vorbei kommen, wenn man fertig sei. Und wann sie sich endlich Nachwuchs anschaffen? Na ja, wenn das Haus erst mal fertig ist und man noch ein wenig mehr gespart hat, dann wird es wohl so weit sein.
Nichts, wirklich nichts von der vorherigen Geschichte schien der Wahrheit zu entsprechen, und die Leute schauten nur verdutzt und enttaeuscht, aber niemand sagte etwas.
Die Moral von der Geschichte: Man hat hier halt keine Moral und soll deshalb keinem Fremden trauen, vor allem nicht wenn es um Geld geht.
Thursday, December 07, 2006
Happy Holidays
Die Zeit rennt. Nur noch etwas mehr als drei Wochen bis Weihnachten. Eine friedvolle Zeit, doch wie ich heute morgen in den Nachrichten hoere, ist mal wieder Krieg ausgebrochen. Nein, es geht diesmal nicht um den Irak, sondern Wal Mart. Denn die Einkaufskette hat den Kampf um Weihnachten (Fight for Xmas) erklaert, sozusagen Wal Mart schlaegt zurueck. Klingt verwirrend? Ist eigentlich ganz einfach. Seit Jahren wuenscht man in der Winterzeit nicht mehr "Merry Christmas", sondern nur "Happy Holidays", da in einer multikulturellen Gesellschaft wie der amerikanischen eben viele kein Weihnachten feiern. Doch Wal Mart will es nun allen Hindus, Moslems und Juden zeigen, und wenn man nun zum Einkauf von Strumpfhosen oder der neuen XBox zu Wal Mart kommt, wird man wieder mit Merry Christmas begruesst. Dass das nun eine grosse Diskussion ausloest, hat zumindest eines bewirkt: Werbung fuer Wal Mart. Ich wuensche auf jeden Fall frohe Feiertage, egal ob Ramadan oder Chanukah.
Wednesday, December 06, 2006
Jorams Blogvorschlag des Tages
Ich bin immer wieder froh, wenn ich was neues im Web entdecke, und dank meinem Freund Joram habe ich heute gleichzeitig auch neue Musik entdeckt. Schaut und hoert selbst. Eine Website, wo man Musik aus aller Welt erkunden kann.
Sunday, December 03, 2006
Bronfman Jr. im Second Life
Wir hatten mal wieder Besuch. Diesmal kam Lisas Freund Adam aus London, der in New York beruflich ein paar Tage verbringen musste. Adam ist der Reuters Korrespondent im Second Life, und waehrend seines Aufenthalts in New York interviewte er Edgar Bronfman, Jr. Das Interview kann man hier finden. Fuer mich ist es nach wie vor faszinierend, wie ploetzlich eine virtuell Parallelwelt aufgebaut wird, in der neben Rollenspielen auch "richtige" Charaktere auftauchen, wie eben der Warner Music Chef Bronfman. Trotzdem, irgendwie scheine ich zu alt dafuer zu sein, oder habe einfach nicht genug Zeit mich damit intensiv auseinanderzusetzen und verweile nach wie vor primaer im First Life.
Friday, December 01, 2006
Fotos vom Mars
Als Fotoliebhaber bin ich natuerlich immer wieder von neuen Bildern fasziniert. Der NASA Techniker, der fuer die Fotografien vom Mars zustaendig war, hat nun einen Bildband mit Fotografien vom Mars herausgebracht. Faszinierend. Ein paar Bilder kann man hier bewundern. Sehr faszinierend.