Tuesday, June 17, 2008

Von wegen Immobilienkrise in den USA...


Unsere Nachbarn, genauer gesagt, diejenigen, die das Apartment zwei Stockwerke ueber uns gekauft haben, sind in The Hunt, der Immobilienkolumne der New York Times, interviewt worden. Die Story ist nicht besonders interessant, aber interessant fuer uns ist, dass sie wesentlich mehr fuer ihre Wohnung bezahlt haben, als wir vor zwei Jahren. Die Wohnung ist genau so gross wie unsere, jedoch hat sie zwei kleine Badezimmer, anstatt eines, und dafuer eine etwas kleinere Kueche. Wer Fotos von Sunnyside sehen will, darunter auch ein Bild unserer Nachbarn und unseres Hofes, der kann einfach hier klicken. Also doch keine Immobilienkrise in New York?

Thursday, June 12, 2008

God Bless die Catskills



Es gibt zwei gute Gruende, New York fuer ein paar Tage zu verlassen. Der erste ist eine Hitzewelle, der zweite der beruechtigte Puerto Rican Day, und da beides letzte Woche zusammen fiel, machten wir uns auf dem Weg in die Catskills.
Wir waren schon letztes Jahr in den Catskills und damals fiel mir ein Schild auf, auf dem von einem "God Bless America" lediglich der Schriftzug "God Bless Erica" uebrig blieb. Damals aergerte ich mich darueber, kein Foto von dem Schild gemacht zu haben und als wir auf dem Weg in die Catskills waren, fragte ich mich, was auf dem Schild geworden war. Die Antwort: Noch ein weiterer Buchstabe fiel herab, so dass lediglich "God Bless Eric" zu lesen war (siehe Fotos).
Die Gegend im Norden des Staates New York ist sehr stark von der Depression betroffen, viele Haeuser sind zu verkaufen, Geschaefte geschlossen und die Hoffnung auf bessere Zeiten sehr gering. Aber dann ist da auch noch wunderbare Natur, ein ruhiger Lebensstil und interessante Ueberraschungen, wie etwa eine ukrainische Holzkirche oder ein buddhistischer Tempel inmitten der Natur, alles Teil des multikulturellen Erbes Amerikas (ich habe einige Fotos auf Facebook hochgeladen, wenn Ihr wollt, kann ich Euch den Link schicken, schreibt mir einfach eine E-Mail).
Es ist schon seltsam, wie schnell sich der eigene Rhythmus aendert, wenn man die Stadt verlaesst. Die Catskills sind lediglich 100 Meilen von New York City entfernt, aber manchmal kommt es einen vor, wie eine Weltreise.
Aber nun sind wir wieder zurueck, und muessen uns mit all den tagtaeglichen Kaempfen des Alltags rumschlagen wie zum Beispiel der Tatsache, dass ueberall die Air Conditioner ausverkauft sind. So ist das halt, wenn eine Hitzewelle in New York herrscht.
God Bless die Catskills, sie haben es verdient.

Sunday, June 08, 2008

Reisezufaelle


Vergangene Woche war ich in Oxford. Warum, das ist nicht wichtig, doch interessant sind die zwei Zufaelle, die sich um meinen Besuch herum ereigneten.
Zufall 1: Ich hatte zunaechst gehofft, meine Freunde Michelle und Simon in Birmingham zu besuchen, da das nur eine Stunde mit dem Bus von Oxford entfernt ist, jedoch waren die genau zu der Zeit im Urlaub (hoffe, Ihr hattet Spass) und somit buchte ich den Flug so, dass ich genau zur Konferenz ankam (genauer gesagt, kam ich aufgrund einer Verspaetung so spaet an, dass ich nicht einmal vorher ins Hotel konnte, sondern genau zur Eroeffnungsveranstaltung eintrudelte) und genau nach der letzten Veranstaltung zum Flughafen in London zurueckkehrte (mein Taxi wartete schon auf mich, als wir fertig waren). Ich hatte zwar mit dem Gedanken gespielt, einen Tag in London zu verbringen, aber die hohen Preise hatten mich abgeschreckt.
Einen Tag, nachdem ich meinen Flug gebucht hatte, bekam ich via Facebook einen "Friend Request" von einer Lena B. Ich dachte erst, es sei Spam, oeffnete aber ihr Profil und erkannte, dass Lena B. mal Lena M. gewesen ist, eine alte Freundin aus Berlin, die ich bestimmt zehn Jahre nicht mehr gesehen hatte. Als wir im April in Berlin waren, hatte ich sie mal gegoogelt, jedoch kam zu keinen Ergebnis. Ich hatte mich schon lange gefragt, was aus ihr geworden ist. Nun wusste ich es: Sie hatte geheiratet, wurde vor kurzem Mutter und lebt... genau, in London.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sahen uns leider nicht, aber wir telefonierten. Die Moral der Geschichte: Plane auf Konferenzreisen immer einen Urlaubstag mit ein, man weiss nie, wen man treffen kann
-- und das bringt uns auch zu Zufall 2.
Im Flugzeug von New York nach London hatte ich zunaechst die Hoffnung, allein meinen Fensterplatz geniessen zu koennen (und mich dann auszubreiten und ein wenig zu schlafen), doch kurz bevor ich mein "Bett" einrichten konnte, setzte sich eine Dame neben mich. Also doch kein Schlaf!
Wir redeten nicht, sondern nickten nur kurz, um uns vorzustellen, und als spaeter der Flugbegleiter mit den Getraenken kam, hatte sie Probleme, ihr Wasser zu bestellen, so dass ich half. Der Akzent war vielleicht arabisch oder persisch. Ich wusste es nicht. Doch dann nahm sie ihr Buch heraus und fing an zu lesen -- und als ich aus Neugier auf das Buch schaute, stellte ich fest, dass es auf Deutsch war!
Woher sie denn kaeme? Aus Hamburg. Ein Kind lebt in New York, das andere in London, und so ist sie auf Besuchsreise bevor sie nach Deutschland zurueckkehrt.
Doch das war nicht der Zufall. Wie sich rausstellte, war die Dame ebenfalls juedisch -- und ja, die Welt ist klein, mit meinen Onkel und meiner Tante in Hamburg befreundet.
Wenn einer einer Reise tut... man weiss nie, war so passiert.

Sunday, June 01, 2008

Baseball und Paraden


Shea Stadium, das Stadion der New Yorker Mets, wird nach dieser Saison abgerissen. Daneben wird momentan die neue Arena, nach dem Hauptsponsor Citibank benannt, errichtet. Da ich noch nie im Shea Stadium war, wollte ich es mir anschauen, bevor es abgerissen wird. Es war mein drittes Baseballspiel in New York, nachdem ich 2005 schon die Brooklyn Cyclones, und letztes Jahr die Yankees sah, die ebenfalls ein neues Stadion bekommen.
Die Mets, mit der 7 einfach bis tief in den Osten von Queens fahren und dann ist man da, hatten dieses Jahr ein "Celebrate Israel at 60" Thema fuer das Spiel am Donnerstag, was lediglich hiess, dass es koschere Hotdogs gab und nach dem fuenften Wechsel ein Film gezeigt wurde, in dem Prominente wie Michael Douglas Israel alles Gute zum 60. Geburtstag wuenschten. Also eine gute Ausrede, sich ein Mets Spiel anzuschauen, zumal der Gegner die Dodgers aus LA waren, die ja urspruenglich aus Brooklyn kamen und nach wie vor eine Legende sind.
Apropos Israel at 60. Ich muss gleich los, denn heute fotografiere ich die Israel Parade, die groesste Parade zum 60. Geburtstag Israel ausserhalb von Israel selbst, aber davon wohl ein anderes Mal.

Wednesday, May 28, 2008

Fotografie

Lisa ist dieses Wochenende krank gewesen und noch immer nicht ganz gesund. Schade, denn es war Memorial Day Weekend, und man haette mehr unternehmen koennen, wenn sie fit gewesen waere. Aber wir verbrachten das Wochenende trotzdem ganz nett, spazierten durch Chinatown, kauften bei Babies R Us allen moeglichen Schnickschnack, um unsere Wohnung sicherer zu machen (denn bald wird Leon wohl anfangen, zu krabbeln), hatten ein Picknick in Astoria, dem griechischen Stadtteil von Queens, und genossen das Sommerwetter.
Abends schauten wir einen interessanten Film, von dem ich zwar gehoert hatte, den ich jedoch nie auf meine Wunschliste gesetzt hatte: Born into Brothels. Diese Dokumentation ueber eine Fotografin, die Kindern im Rotlichtviertel von Kalkutta Fotografieren beibringt, ist einfach faszinierend, und ohne wirkliches Happy End, was den Film noch viel beeindruckender macht. Falls Ihr den Film noch nicht gesehen habt, leiht ihn Euch aus.
Fotografie ist hier mehr als lediglich Kunst um der Kunst willen, es ist Teil der gesellschaftlichen Veraenderung, ein Hoffnungsschimmer, und es ist natuerlich auch eine Dokumentation.
Eher als unbedeutende Fussnote zu diesem Eintrag: Auch ich habe wieder ein paar Bilder veroeffentlicht. Im OU Newsletter, den ueber eine Million Menschen lesen, fand sich letzte Woche eine Diashow mit meinen Fotos vom juedischen Kulturerbe in Bukarest. Wenn Ihr die Bilder sehen wollt, dann klickt einfach hier.

Wednesday, May 21, 2008

Another classic: Mellowbag - Illusion

Auch wenn die Qualitaet dieses YouTube Videos sehr schlecht ist, der Song von Mellowbag ist nach wie vor ein Klassiker. Mit dabei der wohl schon total in Vergessenheit geratene Viva Moderator Tyron Rickets.

Tuesday, May 20, 2008


Trotz Baby und Vollzeitstelle habe ich noch Zeit fuer meine anderen Aktivitaeten (fragt nicht wie) und am Sonntag war daher ein voller Tag. Einerseits hatten wir Lisas Eltern zu Besuch, die nach ueber dreistuendiger Verspaetung aufgrund des schlechten Wetters die Freude hatten, Leons schlaflose Nacht live zu erleben (der kleine bekommt Zaehne und das tut natuerlich weh). Zum anderen war am Sonntag mal wieder ein JWalk angesagt, und dann war da noch die Eroeffnung der Ausstellung "The Case of Conscience" im Queens Museum, zu der ich zwei Fotos von meiner Black Jews Serie beigetragen hatte.
Volles Programm also. Ob die Tour stattfinden wuerde, stand bis zuletzt nicht fest. Es regnet momentan Katzen und Hunde (wie der Englaender sagt, nicht jedoch der Amerikaner), aber eben nicht die ganze Zeit. Und so fuhr ich mit dem Fahrrad nach Williamsburg bei Sonnenschein, um auf die Tourteilnehmer zu warten. Und die kamen auch, trotz Regen in der Wettervorhersage.
Die Tour wurde vom JCC Manhattan fuer deren 20s/30s organisiert, doch zwei der Teilnehmer hatten 20s/30s missverstanden und dachten, sie muessten in den 30er Jahren geboren sein, um teilnehmen zu koennen. Machte aber nichts, sie waren trotz des Altersunterschieds zu den "richtigen" 20s/30s herzlich willkommen.
Ungefaehr zur Haelfte der Tour setzte dann der Regen ein. Zunaechst nur ein paar Tropfen, dann immer staerker. Als die Tour endete waren wir alle schon ganz gut durchnaesst.
Doch ich entschied mich trotzdem, mit dem Fahrrad zurueck zu fahren, da das wesentlich schneller als die U-Bahnfahrt ist. Ein Fehler, denn mein Fahrrad hatte kurz vor Queens eine Panne (natuerlich in einer Gegend, in der es weit und breit keine U-Bahnhaltestelle gibt) und so musste ich ein gutes Stueck zu Fuss nach Hause marschieren -- bei immer staerker werdenden Regen.
Um nicht allzu spaet im Museum anzukommen, nahmen wir dann ein Taxi zum Opening im Queens Museum -- doch unser Taxifahrer konnte das Museum nicht finden (zugegeben, dass Museum war sehr schlecht ausgeschildert, aber er haette ja auch die Zentrale anrufen koennen, um jemanden um Hilfe zu bitten).
Ein voller Sonntag also.
Ach ja, ich bin uebrigens nicht mehr der einzige in unserer Familie, der bloggt. Lisa ist momentan selbst Bloggerin, da sie fuer die New York Post eine "Abnehmkolumne" schreibt. Die Ergebnisse dieses Fitnesswettbewerbs wurden in der heutigen Zeitung praesentiert, und dort gibt es auch noch ein Vorher/Nachher Foto.
Ach ja, und da ist noch ein Video. Nach etwa 1.5 Minuten koennte Ihr dort auch Lisa mit Leon sehen. Viel Spass bei Lesen und bis zum naechsten Mal.