Vergangene Woche war ich in Oxford. Warum, das ist nicht wichtig, doch interessant sind die zwei Zufaelle, die sich um meinen Besuch herum ereigneten.
Zufall 1: Ich hatte zunaechst gehofft, meine Freunde Michelle und Simon in Birmingham zu besuchen, da das nur eine Stunde mit dem Bus von Oxford entfernt ist, jedoch waren die genau zu der Zeit im Urlaub (hoffe, Ihr hattet Spass) und somit buchte ich den Flug so, dass ich genau zur Konferenz ankam (genauer gesagt, kam ich aufgrund einer Verspaetung so spaet an, dass ich nicht einmal vorher ins Hotel konnte, sondern genau zur Eroeffnungsveranstaltung eintrudelte) und genau nach der letzten Veranstaltung zum Flughafen in London zurueckkehrte (mein Taxi wartete schon auf mich, als wir fertig waren). Ich hatte zwar mit dem Gedanken gespielt, einen Tag in London zu verbringen, aber die hohen Preise hatten mich abgeschreckt.
Einen Tag, nachdem ich meinen Flug gebucht hatte, bekam ich via Facebook einen "Friend Request" von einer Lena B. Ich dachte erst, es sei Spam, oeffnete aber ihr Profil und erkannte, dass Lena B. mal Lena M. gewesen ist, eine alte Freundin aus Berlin, die ich bestimmt zehn Jahre nicht mehr gesehen hatte. Als wir im April in Berlin waren, hatte ich sie mal gegoogelt, jedoch kam zu keinen Ergebnis. Ich hatte mich schon lange gefragt, was aus ihr geworden ist. Nun wusste ich es: Sie hatte geheiratet, wurde vor kurzem Mutter und lebt... genau, in London.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sahen uns leider nicht, aber wir telefonierten. Die Moral der Geschichte: Plane auf Konferenzreisen immer einen Urlaubstag mit ein, man weiss nie, wen man treffen kann
-- und das bringt uns auch zu Zufall 2.
Im Flugzeug von New York nach London hatte ich zunaechst die Hoffnung, allein meinen Fensterplatz geniessen zu koennen (und mich dann auszubreiten und ein wenig zu schlafen), doch kurz bevor ich mein "Bett" einrichten konnte, setzte sich eine Dame neben mich. Also doch kein Schlaf!
Wir redeten nicht, sondern nickten nur kurz, um uns vorzustellen, und als spaeter der Flugbegleiter mit den Getraenken kam, hatte sie Probleme, ihr Wasser zu bestellen, so dass ich half. Der Akzent war vielleicht arabisch oder persisch. Ich wusste es nicht. Doch dann nahm sie ihr Buch heraus und fing an zu lesen -- und als ich aus Neugier auf das Buch schaute, stellte ich fest, dass es auf Deutsch war!
Woher sie denn kaeme? Aus Hamburg. Ein Kind lebt in New York, das andere in London, und so ist sie auf Besuchsreise bevor sie nach Deutschland zurueckkehrt.
Doch das war nicht der Zufall. Wie sich rausstellte, war die Dame ebenfalls juedisch -- und ja, die Welt ist klein, mit meinen Onkel und meiner Tante in Hamburg befreundet.
Wenn einer einer Reise tut... man weiss nie, war so passiert.