Monday, October 04, 2004

Mein Junggesellenabschied

Ja, richtig gelesen, ich hatte einen "Junggesellenabschied" oder "bachelor party" wie man in Amerika sagt. Nicht, dass ich so etwas wirklich gewollt haette, aber warum nicht.
Alles fing damit an, dass Lisa "ein letztes Mal" mit ihren Freundinnen feiern wollte, also eine bachelorette party haben wollte. Nach langen Planungen ging es also am Wochenende fuer sie nach Miami. Und da die Planungen auch waehrend der Arbeitszeit voran getrieben wurden (man hat ja nicht viel Freizeit in New York) bekam auch Max, einer ihrer Arbeitskollegen, davon mit und fragte, was ich denn machen wuerde. Nothing.
Diese Antwort konnte er nicht gelten lassen und fing spontan an, eine Bachelor Party fuer mich zu planen. Ich versuchte ihn zwar davon abzubringen, da ich das Konzept eines "Abschieds" fuer vollkommen ueberholt halte und da ich als Neu New Yorker noch keinen festen und vor allem maennlichen Freundeskreis habe, absolut nicht notwending. Aber Max war nicht von seinem Kurs abzubringen und so plante er mit Daniel, der indirekt mitverantwortlich fuer mein Zusammentreffen mit Lisa ist, und plante, und plante, und aenderte dann den Plan, da... aber das ist eine andere Geschichte.
Und wie war es? Genau so, wie man es sich vorstellt, oder zumindest meint, es muesse so sein. Ich traf Daniel und Max in einer Bar, und nach einem Drink ging es dann zu Sammy's Rumanian Restaurant, einem Steak House in der Lower East Side, das nicht nur super Steaks anbietet, sondern auch Musik, und zwar von einem Entertainer, der Hava Nagila mit Justin Timberlake kombiniert. Ach ja, und die Kellner und Kellnerinnen greifen auch ab und zu zum Mikrophon und singen Sinatra oder interpretieren Anatevka. Ein absolutes Erlebnis.
Aber ein Junggesellenabschied darf wohl nicht ohne einen Besuch in einem Strip Club vor sich gehen, und nach ueberteurten Getraenken und lap dances gingen wir in die Bar, die Vorbild fuer den Film Coyote Ugly war und uns tiefe Einblicke in das amerikanische Leben gab (kein weiterer Kommentar hier).
Und dann war es wie in mittelalterlichen Abenteuergeschichten. Zunaechst verliessen uns Daniel und Max, Anthony entschied sich in der naechsten Bar zu verweilen und nach ein paar frischen Austern sagten wir goodbye zu Doug, und Mike, der nur ein paar Strassen von uns entfernt wohnt, verliess mich dann in Greenpoint.
Und als ich nur noch allein war, fiel ich auch schon ins Bett um am naechsten Morgen mit Kopfschmerzen aufzuwachen. Nun kann ich wirklich sagen, dass ich einen richtigen Junggesellenabschied hatte, umgeben von jungen Gesellen und ein wenig mehr.

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