Monday, August 23, 2004

Gepaeckreisen

Wenn einer eine Reise macht...
Mein Freund Holso ist in New York, seine Koffer jedoch noch nicht.
Fuer alle diejenigen, die Hoslo nicht kennen, hier das wichtigste in Kuerze. Hoslo ist ein in England geborener Inder, der ueber zehn Jahre in Finnland gelebt hat, und in Bruessel fuer das europaeische Antirassismusnetzwerk ENAR arbeitete. Als seine Mutter starb, flog er nach Indien, um ihre Asche in den Ganges zu streuen und auf dieser Pilgerfahrt begegnete er einem Dugong, einer vom Aussterben gedrohten "Meereskuh", und er beschloss, seinen Einsatz fuer den Schutz der Menschenrechte gegen einen Einsatz fuer den Tierschutz einzutauschen und zog im wahrsten Sinne des Wortes auf eine einsame Insel im indischen Ozean und arbeitet dort als Tierschuetzer.
Als ich Executive Director von EUJS wurde, haben wir uns in Bruessel kennengelernt. Wie? Das ist eigentlich schon eine Geschichte fuer sich, die vielleicht ein anderes Mal erzaehlt wird.
An dieser Stelle soll nur erwaehnt werden, dass wir irgendwann feststellten, dass wir uns eigentlich schon in Finnland begegneten.
Wie auch immer, in Bruessel wurden wir Freunde, feierten meinen 26. Geburtstag gemeinsam in Aegpyten (auch eine Story fuer sich) und als ich EUJS Praesident wurde, hatte er Europa schon den Ruecken gekehrt.
Wir haben uns also etwa vier Jahre nicht mehr gesehen, und so war ich natuerlich ganz begeistert, als er mir e-mailte, dass er am Samstag nach New York komme.
Na ja, er kam am Sonntag an. Ein Woche vor dem Parteitag der Republicans hier in New York ist eine in England geborener Britte, der den Grossteil seines Lebens in Finnland verbracht hat, nun auf einer einsamen Insel lebt und gerade drei Monate in Belize und Guatemala verbracht hat, um zu Tauchen, wohl doch zu verdaechtigt. Also wurde Hoslo erst einmal an der Grenze festgehalten, dann verpasste er seinen Anschlussflug von Miami und musste eine Nacht dort bleiben, und als er endlich in New York ankam, war er am Flughafen La Guardia, doch sein Gepaeck auf dem Flughafen JFK.
Und nun warten wir immer noch auf sein Gepaeck. Nach zehn Anrufen bekamen wir endlich einen Rueckruf, und zwar von der Frau, die wir vorher gesprochen hatte. Sie fragte nach, wann wir endlich den Koffer ausliefern wollen. Wie bitte??? Ja, sie hatte uns mit dem Fahrer verwechselt. Um Mitternacht riefen wir nochmal an, und dann hiess es, der Fahre war zwar unterwegs, aber als er vor unserer Haustuer war, hat er festgestellt, dass er die Papiere bei sich hatte, die Koffer jedoch vergessen.
Die letzte Nachricht war, dass die Koffer heute um 12 Uhr ankommen sollen. Und das ist nun. Ich werde Hoslo gleich anrufen, um zu sehen, ob die Koffer da sind. Wie heisst es so schoen: Fortsetzung folgt...

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