Wednesday, August 11, 2004

Die Tour de New York

New York ist so gross, dass man immer wieder etwas neues entdeckt. Es scheint unmoeglich zu sein, "alles" zu kennen. Und die beste Art, die Stadt zu entdecken, ist auf dem Fahrrad.Ich kann mir schon vorstellen, was einige denken werden: Auf dem Fahrrad!? Bist Du lebensmuede? Ja, zugegeben, es ist nicht immer ideal, auf dem Fahrrad durch New York zu fahren, aber dank meiner New York Bike Map weiss ich immer, wo die besten Fahrradwege sind. Und das letzte Wochenende unternahmen wir mal wieder eine Fahrradexkursion.Am Freitag traf ich Lisa nach der Arbeit am Central Park und wir durchquerten drei Viertel des Parks auf dem Rad, fuhren dann auf der West Side am Ufer entlang (ebenfalls separater Fahrradweg) und durchquerten Manhattan um ueber die Brooklyn Bridge zu Five Front zu fahren, wo wir auf unser zweijaehriges Jubilaeum anstiessen.Apropos zweijaehriges. Als wir den Central Park verliessen fanden wir ploetzlich das Restaurant, in dem ich mit Andras ass, einen Tag nachdem ich Lisa das erste Mal gekuesst habe. Ich erzaehlte ihm von ihr und Andras meinte damals: Mal sehen, wo das noch hinfuehrt.Von Five Front ging es dann via Williamsburg zurueck nach Greenpoint. Wir fuhren Bedford Avenue zurueck, und die ist an einem Freitagabend immer etwas besonderes, da Bedford Avenue einerseits den hippen Teil Williamsburgs mit all seinen Bars und Clubs durchquert, andererseits auch durch den Stadtteil fuehrt, in dem eine grosse chassidische Gemeinschaft wohnt, und besonders am Freitagabend ist die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, beeindruckend.Samstag ging es dann wieder auf Fahrradtour, diesmal zu Meer (und wieder mal Bedford Avenue hinunter). Um ehrlich zu sein haben wir die Distanz einfach unterschaetzt. Es dauert fast zwei Stunden von Greenpoint nach Coney Island, und auch wenn es ein faszinierender Ausflug ist, so ist es doch superanstrengend. Das gross angekuendigte Zirkusfest war jedoch nichts, dafuer sind wir aber Riesenrad gefahren. Wirklich, wirklich hoch! (Es heisst, das Riesenrad von Coney Island ist das hoechste der Welt. Von unten betrachtet, sieht es nicht so aus, aber von oben her schon!)Auf dem Rueckweg fuhren wir den Ocean Parkway entlang, der leider nicht am Ozean entlang verlaeuft, jedoch einen separaten Fahrradweg hat (Bedford hat nur einen Fahrradstreifen, den die Autofahrer manchmal einfach ignorieren). Mir war eigentlich nie bewusst, wie viele Juden in Brooklyn leben, aber allein auf dem Ocean Parkway sah ich ueber 50 juedische Gebaeude (Schulen, Synagogen, Gemeindehaeuser), die zu unterschiedlichen Congregations gehoerten. Wenn die Statistiken stimmen, leben in New York allein etwa so viele Juden wie in Westeuropa.Eigentlich hatten wir vor, in Prospect Park ein Open Air Concert zu unseren Zwischenstopp zu machen, doch da wir laenger brauchten als geplant, gingen wir ins Brooklyn Museum, das jeden ersten Samstag im Monat freien Eintritt und live Musik bietet.Nach so viel Fahrradtouren waren wir so muede, dass wir am Sonntag mit der Subway (ja, die gibt es auch noch) zum Far Rockaway fuhren, den Suedostzipfel der New Yorker Insel, und dort am Strand ausruhten.Wenn das alles keine Tour de New York ist?

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