Tuesday, February 01, 2005

Piloten und gescheiterte Projekte

Gestern war nicht mein Tag. Aber fangen wir mit den guten Nachrichten an. Seit Samstag haben wir wieder fliessend Wasser in unserem Apartment. Nein, dies ist nicht den Klempnern zu verdanken, sondern den waermeren Temperaturen. Wir haben nun etwa 3 Grad Celsius und das Wasser fliesst wieder, aber ich habe schon Sorge, was passiert, wenn die Temperaturen wieder sinken.
Das Wochenende verbrachten wir mit Immigrationskrams. Meine Reisedokumente und Arbeitspapiere laufen bald aus und alles muss erneuert werden. Auf einer Party lernte ich einen Japaner kennen, der mir erzaehlte, man koenne in drei Monaten die Greencard bekommen, und muesse nicht fuenf bis sieben Jahre warten, wie mir gesagt wurde. Als ich meine Immigration Lawyer darauf ansprach, stimmte sie dem zu und erzaehlte mir von einem Pilot Project. Warum sie mir vorher nichts davon erzaehlt hat, weiss wer will. Dieses Pilot Projekt ist genau einem Monat, nachdem ich meinen Antrag stellte, eingefuehrt worden. Schlechtes Timing, kann man dazu nur sagen.
Das Projekt erlaubt, neue Antraege viel schneller zu bearbeiten. Da die Immigrationsbehoerden absolut ueberlaufen sind, sollten so zumindest neue Antraege schneller vom Tisch sein. Doch somit ist es auch schneller, seinen Antrag gleich neu zu stellen und den alten Antrag zu vergessen. Ist zwar alles nicht ganz billig, aber wer will schon fuenf Jahre auf seine Greencard warten.
Wir verloren Stunden, um Passbilder zu bekommen. Da es nichts gescheites in Greenpoint gab, mussten wir ins Stadtzentrum von Brooklyn fahren, um dort peinliche Bilder im Automaten zu machen. Doch wie sich gestern herausstellte, sind Bilder, die im Automaten gemacht wurden, nicht geeignet, da es eine besondere Groesse fuer Ausweisfotos gibt. Wieder eine dieser bescheuerten amerikanischen wir-machen-alles-anders Angelegenheiten.
Zum Glueck gab es direkt gegenueber vom Buero meiner Rechtsanwaeltin einen Fotografen (das haette sie uns auch vorher sagen koennen). Nach knapp zwei Stunden Papierkram stellte ich fest, dass meine Kreditkarte nicht in meinem Portemonnaie war.
Auch Stunden spaeter war sie nicht mehr auffindbar und dank 24 Stunden Hotline habe ich sie bereits sperren koennen. Problem ist nun jedoch, dass ich nicht an mein deutsches Konto heran kann, auf dem die wertvollen Euros sind (Ihr wisst ja, der Dollar ist momentan nur wirklich gut, wenn man Euro verdient und Dollar ausgibt).
Aber zurueck zur Immigration. Eine Detailfrage musste noch geklaert werden und ich wartete auf einen Rueckruf von meiner Rechtsanwaeltin. Und er kam auch Stunden spaeter, jedoch mit einer ganz anderen Information. Das Pilot Projekt wurde am Freitag ueberraschend beendet. Also, statt drei Monate muss ich nun wieder fuenf Jahre auf meine Greencard warten.
Warten musste ich auch einen halbe Stunde auf den Bus, der einfach nicht kam (und ich haette in 15 Minuten auch zu Fuss nach Hause gehen koennen, aber ich war nach der Arbeit einfach zu muede und faul).
Zu Hause ging dann meine Gluecksstraehne weiter. Ich stolperte mit meinem Laptop und haemmerte ihn in die Tuer des Arbeitszimmers. Aber hier hatte ich eher Glueck im Unglueck, denn der Laptop scheint OK zu sein, lediglich die Tuer hat nun ein Loch.
Aber was soll's? Das war alles gestern. Und heute ist ein neuer Tag. Und uebrigens der Geburtstag von meinem Papa. Falls Du das also lesen solltest, Papa, herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag.

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