Tuesday, January 25, 2005

Vereinte Nationen

Ich war gestern in der UN zu einer Sondersitzung der Generalversammlung anlaesslich des 60. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz. Unter den Rednern war neben Elie Wiesel auch der israelische Botschafter Silvan Shalom, der seine biblisch einleitete, naemlich mit einem Verweis auf den Propheten Ezechiel und das Tal der Gebeine. Die Parallele, die er zwischen dem Grauen des nationalsozialistischen Genozids und biblischer Geschichte zog, ist deshalb interessant, da sie genau die Parallelitaet ausdrueckt, mit der ich mich in meiner Doktorarbeit auseinandersetze. Das Schicksal des einzelnen wird in einen Gesamtkontext juedischer Geschichte interpretiert und schafft dadruch einen weiteren Sinn, in diesem Fall die Schaffung des Staates Israel.
Interessant war auch, wie die Befreiung von jedem Redner anders gedeutet wurde. Fuer Elie Wiesel ging es um Menschenrechte und Hoffnung fuer die Zukunft, der polnische Botschafter sprach von dem Leider der polnischen Bevoelkerung, Kofi Annan gedachte aller damaligen (auch nichtjuedischen) Opfer, der russiche Botschafte mahnte vor zeitgenoessischen Antisemitismus, US Verteidigungsminister Paul Wolfowitz sprach von den Soldaten, die im Krieg fuer Freiheit fielen und der luxemburgische EU Vertreter von der Herausforderung eines neuen Europas.
All das mag zeigen, dass die Lehren universal sind, die Leiden jedoch primaer juedisch waren.

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Paul Wolfowitz ist Vize-Verteidigungsminister. Das Amt des Verteidigungsministers hat immer noch Donald Rumsfeld inne. siehe: http://www.whitehouse.gov/government/rumsfeld-bio.html

Friday, 28 January, 2005  

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