Friday, May 06, 2005

Jom HaShoah

Am Gedenktag fuer die Opfer der Shoah hat unser Museum Ueberlebende eingeladen, die sich neben ihre Ausstellungsstuecke stellen und ihre Geschichte erzaehlen. Eine sehr intime und feinfuehlige Art, mit der Erinnerung an die Schoah umzugehen. Ich bin durch die Gallerien unseres Museums gegangen, um mir die Geschichten anzuhoeren. Viele der Ueberlebenden sind aus Deutschland. Wir reden auf Deutsch. Sie sind erstaunt, dass ich aus Deutschland bin, und noch viel mehr, dass ich erst gerade ausgewandert bin. Eine Ueberlebende fragt mich, woher ich den kaeme.
- Aus Muenster? Ach, dann sind Sie gar nicht juedisch!
- Doch. Bin ich.
- Das ist nicht moeglich. Man kann nicht juedisch sein und aus Muenster kommen.
- Doch, das ist moeglich.
- Juden in Muenster?
Ich erzaehle ihr von meinen Grossvater, der nach Kolumbien auswanderte und 1958 beschloss, mit seiner Familie nach Deutschland zurueckzukehren. Ich erzaehle von den russischen Juden, die nun in Muenster leben. Sie ist erstaunt.
Unser Museum heisst offiziell "Museum of Jewish Heritage - A Living Memorial to the Holocaust" und ich habe das Gefuehl, dass dieses Gespraech den lebendigen Aspekt wiederbringt. Eine Ueberlebende und ein deutscher Jude im Gespraech ueber juedische Identitaet an Jom HaShoah. (Not) Only in America.
Es ist manchmal seltsam, wie oft man Vorurteilen begegnet.

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