Tuesday, November 30, 2004

How are you?

Es gibt kleine kulturelle Unterschiede, die nicht immer verstaendlich sind und die, trotz aller Bemuehungen, nicht zu ueberwinden sind. So sagen New Yorker immer, dass sie sich darum kuemmern werden, auch wenn sie es nicht einmal ein ganz klein wenig vorhaben. Du erzaehlst von einem Projekt und sie sind ganz begeistert und versprechen Dir den Himmel, und dann siehst Du sie nach Wochen wieder und es ist nichts daraus geworden, aber "call me". Diese bittere Erfahrung habe ich auf meiner Jobsuche gemacht und auch was andere Projekte angeht, so ist es immer wieder dazu gekommen.
Eine andere seltsame Erfahrung machte ich mit der Frage nach dem eigenen Wohlbefinden. Amerikaner fragen immer "how are you?" - sie fragen den Kellner, den Arbeitskollegen im Aufzug, die Verkaeuferin im Supermarkt... schlichtweg jeden. Doch niemand schert sich um eine Antwort. Die Frage "how are you?" hat so viel Bedeutung wie ein "hello", jedoch wollte ich mich damit nicht abfinden und habe zu Beginn meines Amerikaabenteuers immer treu auf die Frage geantwortet. Heute bin ich muede. Danke, mein Ruecken schmerzt. Ich habe Kopfschmerzen. Mir geht es wirklich ausgezeichnet... You got the idea, right?
Da mir sowie so niemand zuhoert, beschloss ich, mit einer Gegenfrage zu antworten, um zu sehen, ob mein "Gespraechspartner" feststellt, dass ich eigentlich gar nicht auf die Frage geantwortet habe. And you? Dieses Experiment wurde fuer einem Monat streng durchgefuehrt und ich stellte fest das niemand, wirklich niemand, feststellte, dass ich nicht antwortete, ich jedoch feststellte, dass niemand auf mein "and you?" antwortete.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin nun schon amerikanisierter und schaffe es, die Frage nach meinem Wohlbefinden mit einem Kopfnicken freundlich zu ignorieren. Aber keine Sorge, mir geht es gut.

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