Monday, February 20, 2006

Alles ist relativ

Trotz der Kaelte (-15 Grad Celsius) sind wir am Samstag nach Chelsea zu einem Opening von unserem Freund Ryan Humphrey gegangen. Wie es immer so bei Kunstveranstaltungen ist, trifft man immer seltsame Typen. So traf ich einen Amerikaner, der sich als Halbdeutscher-Halbschweizer vorstellte, jedoch eher wie der Dude aus dem "Big Lebowsky" aussah. Das Gespraech (auf Englisch, denn diese Halbmischung sprach kein Deutsch) verlief ungefaehr so:
- Du bist aus Deutschland.
- Ja bin ich.
- Bist du auch Kuenstler?
(Ich zoegere einen Moment und antworte dann:)
- Ich bin Fotograf.
- Die Deutschen dominieren ja die New Yorker Kunstszene. Auf der 19. Strasse, alles Deutsche, sag ich dir. Und weisst du, was das seltsamste ist?
- Nein.
- Dass es Deutsche sind. Deutsche Christen. Und wer kauft Kunst in New York? Juden. Verstehst du. Sehr seltsam.
- Ich glaube, wenn die Kunst gefaellt, dann macht das keinen Unterschied.
- Nein, Kunst ist immer Politik.
- Darueber kann man sich streiten. (Um das Thema zu wechseln, frage ich ihn:) Was fuer Kunst machst du denn?
- Aegyptische Kunst. Verkauft sich aber nicht. Ist alles Politik. Verstehst du. Die Juden, die moegen Aegypten nicht. Alles Politik, Mann. Die denken, dass ist alles Islam, ist jedoch gar nicht. Aber das denken die halt. Ich mein', wenn andere tote Koerper ausstellen koennen, warum kann ich dann nicht Aegypten rekonstruieren. Ich mein', alles ist relativ. Punkrock eben.
Ja, man trifft schon seltsame Menschen auf Kunstveranstaltungen in New York.

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