Tuesday, March 20, 2007

Neturei Karta

Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Leidenschaft Neturei Karta Israel hasst. Auch war ich erstaunt darueber, wie AIPAC ist. Die Konferenz war bis ins kleinste Detail durchgeplant. Ich glaube, die Oscar Verleihung koennte nicht mehr Show sein als dies. Und dazu noch alles sehr patriotisch. Man ist eben amerikanisch. Einmal muss man das gesehen haben, aber ob ich das ein zweites Mal brauche, bezweifle ich. Aber zurueck zu Neturei Karta. Fuer all diejenigen, die keine Ahnung haben, wer diese Leute sind: Es handelt sich um eine keine juedische Sekte, die Israel nicht anerkennt, da einzig und allein (in ihrer Weltsicht) der Messias die Juden ins Heilige Land bringen kann. Neutrei Karta ist daher antizionistisch und ihr Hass auf Israel geht sogar so weit, dass Repraesentanten der Gruppe im Iran an der Holocaust-Leugner Konferenz teilgenommen haben. Meine erste Begegnung mit denen war auf der UN Konferenz in Suedafrika 2001, wo diese Leute als iranische Delegation ankamen. So verrueckt diese Gruppe auch ist, die Medien lieben sie, denn in ihren hassidischen Gewaendern sehen sie stereotypisch Juden aus, und was ist besser als Juden die Israel kritisieren? Auch auf der AIPAC Konferenz konnten sie daher nicht fehlen. Waehrend einige Teilnehmer wuetend waren, war ich eher ein besonnener Beobachter. Ich glaube, diese armen Gestalten sind so gelangweilt, dass jede Demonstration der Hoehepunkt des Monats ist, denn dann bekommen sie Aufmerksamkeit, koennen diskutieren, Interview geben, etc. Das Beste waere wohl, sie einfach zu ignorieren, aber wer tut schon das Richtige. Bis zu ihrem Auftreten mit Neonazis und islamischen Terroristen hatte ich noch Respekt fuer diese Gruppe. Meiner Meinung nach ist jeder dazu berechtigt, zu Glauben, was er oder sie will, aber als Neturei Karta eine Allianz mit Antisemiten und Holocaustleugnern eingegangen ist, nur um ihren Hass auf Israel zu zeigen, sind sie zu weit gegangen. Es gibt eben Verrueckte auf allen Seiten.

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Lieber Julian:

wie oberflächlich ist das denn ?

Du zimmerst dir da irgendeine subjektive Meinung zusammen.
Warum auch nicht, dafür sind Meinungen ja da.
Aber wie wärs mal mit etwas Background ? :

In der Zionistenpropaganda wird fleissig hervorgehoben, die Antizionisten, also jene, welche den Zionismus brandmarken und den Zionistenstaat Israel mit seiner Unterdrückungs- und Besatzungspolitik in Frage stellen, seien "Rassisten" und "Antisemiten" wie die Nazis.

In Wirklichkeit verhält es sich umgekehrt. Die Zionisten sind selbst Rassisten, die seinerzeit mit dem Dritten Reich zusammengearbeitet haben. Die meisten Menschen kennen die wahre Geschichte nicht, sie verlassen sich auf die zionistische Version, die propagandistisch verfälscht ist. Leider wissen alle Propagandisten nur zu gut: wenn eine Lüge nur oft genug wiederholt wird und man ihr niemals öffentlich gegenübertritt, so glaubt die Mehrheit, es handle sich um die Wahrheit.

Theodor Herzl, die Galionsfigur des Zionismus, war kein Gegner des Antisemitismus, jedenfalls kein aktiver. Er betrachtete diesen als etwas Unausweichliches und Unheilbares. In seinen Tagebuchaufzeichnungen schreibt er:

"Ich verstehe den Antisemitismus. Wir Juden haben ihn uns als Fremdlinge in verschiedenen Nationen selbst zuzuschreiben. In Wirklichkeit ist der Antisemitismus eine Folge der jüdischen Emanzipation... Der Antisemitismus wird den Juden aber nicht schaden; ich betrachte ihn als eine nützliche Bewegung für die jüdische Charakterschulung" ("Tagebücher", Berlin 1922, Rückübersetzung aus dem Schwedischen).

Theodor Herzl war allerdings nicht der erste politische Zionist. Das war Moses Hess, ein älterer Freund des jungen Karl Marx. "Durch Moses Hess wurde die jüdische Nationalidee auf dem Begriff Rasse errichtet", hebt Edmund Silberner, Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem, in seinem Buch "Socialists and the Jewish Question" (Princetown University, 1969) hervor. Dass Moses Hess tatsächlich der erste Zionist war, bekräftigt auch Chaim Weizmann in seiner Autobiographie ("Ett liv i kamp för Israel", "Ein Leben im Kampf für Israel", Stockholm, 1951, S. 60).

In seinem 1862 erschienenen Buch "Rom und Jerusalem" erklärte Hess: "Die gesamte Geschichte hat sich bisher um Rassen- und Klassenkampf gedreht. Der Rassenkampf ist das Ursprüngliche und Primäre, der Klassenkampf das Sekundäre. Dieser Rassenkampf hat sich in der Geschichte vor allem zwischen zwei gegensätzlichen Rassen abgespielt, den Ariern und den Semiten." (Rückübersetzung aus dem Schwedischen).

Dies ist haargenau das gleiche Geschichtsbild, das die Nationalsozialisten später entwickelten, wobei sie sich auf das dicke Werk des Franzosen Arthur de Gobineau "Über die Ungleichkeit der mensch-lichen Rassen" sowie Houston Stewart Chamberlains Buch "Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts" beriefen. Chamberlain war gebürtig-er Engländer, bekannte sich aber später zum Deutschtum.

Moses Hess meinte allerdings: Wenn man auch einräumen muss, dass die Rassen verschieden sind, so darf dies nicht dazu verleiten, von hoch- und minderwertigen Rassen zu sprechen. Ein harmonisches Zusammenleben zwischen verschiedenen Völkern kann nur erreicht werden, wenn jedes Volk sich von fremder Herrschaft befreit. Nationale Selbständigkeit ist eine Voraussetzung für jeden politischen und sozialen Fortschritt (Rückübersetzung aus dem Schwedischen).

Moses Hess prägte als erster den Begriff des "Nationalsozialismus". Darunter verstand er den jüdischen Nationalismus - und dies bereits im Jahre des Herrn 1862! Die Parallelen zwischen dem Zionismus und dem deutschen Nationalsozialismus bestanden also von Beginn an und sollten sich später ideologisch und politisch immer deutlicher zeigen.

Theodor Herzls Nachfolger als Wortführer der Zionistischen Weltorganisation wurde der bekannte Schriftsteller Max Nordau. Obgleich er mit einer nichtjüdischen Christin verheiratet war und seine Kinder taufen liess, war Max Nordau ein in der Wolle gefärbter jüdischer oder zionistischer Rassist. Am 21. Dezember 1903 äusserte er in Edouard Drumonts militant antisemitischer Zeitung "La Libre Parole" ("Das freie Wort") folgendes: "Der Zionismus ist keine Frage der Religion, sondern ausschliesslich eine der Rasse, und in dieser Hinsicht stimmt niemand mehr mit Monsieur Drumont überein als ich" (Desmond Stewart: "Theodor Herzl", S. 332).

Im Unterschied zu den meisten emanzipierten Juden akzeptierten die Zionisten die grundsätzliche Auffassung, dass die Juden ein eigenes Volk sind, das in fremden Ländern unter fremden Völkern lebt, mit denen sie sich nicht assimilieren können. Die einzige wahre Heimat der Juden ist das Land ihrer Väter, Palästina.

In diesem Punkte stimmten die Zionisten voll und ganz mit den Antisemiten überein. Sie pflichteten diesen auch dahingehend bei, dass Mischehen von Übel sind, und zwar nicht etwa aus religiösen oder kulturellen Gründen, sondern weil das eigene Blut, die eigene Rasse, rein gehalten werden muss. Dabei konnten sie sich auf die Torah berufen (5. Mose, 7:3-4), ferner auf die Gesetzesstifter Esra und Nehemia im Alten Testament.

Der von vielen Juden in den siebten Himmel gehobene Philosoph Martin Buber, den manche für den bedeutendsten jüdischen Denker unseres Jahrhunderts halten, schrieb 191l in seinem Buch "Drei Reden über das Judentum":

"Das Blut ist es, das der Jude als jahrtausendelanges Erbe empfindet und das ihn unsterblich macht. Diese Einsicht, dass das Blut die nährende Kraft bei jedem einzelnen schafft, ist das Wesentliche: dass die tiefsten Gesetze unseres Daseins vom Blut bestimmt werden, dass unser innerster Gedanke und unser Wille davon bestimmt werden... Wer auch immer vor die Wahl zwischen Umwelteinflüssen und der Substanz und Kraftquelle des Bluts gestellt wird, wählt das Blut, will er ein echter Jude sein" (Rückübersetzung aus dem Schwedischen).

Bubers Blutmystik weist frappante Übereinstimmungen mit der nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Mystik auf. Für ihn waren die seit über einem Jahrtausend in Europa wohnenden Juden weiter Asiaten, deren einzige wirkliche Heimstätte Palästina war. In seinem eben erwähnten, 191l erschienenen Buch meinte Buber:

"Die Juden sind aus ihrem Lande vertrieben und über die Länder des Westens vertrieben worden, aber trotzdem sind sie Orientalen geblieben, Juden und nichts als Juden... Man kann dies selbst bei den assimiliertesten Juden feststellen, wenn man es nur versteht, ihre Seelen zu erreichen... Wenn der Jude einmal in Berührung mit seiner Muttererde kommt, wird er nochmals schöpferisch werden." (S. 75-77, Rückübersetzung aus dem Schwedischen)

Wer fühlt sich da nicht lebhaft an die nationalistische Rassenmystik der Nationalsozialismen in ihrer antisemitischen Proaganda erinnert: Der Jude ist und bleibt Jude, ein unheilbarer Fremdling unter uns Deutschen, ein wurzelloser Fremder, der uns feindselig gesinnt ist!

Bubers mystischer Zionismus entwickelte sich allerdings nicht zum populistischen zionistischen Rassismus weiter. Dessen Vertreter wurde stattdessen der österreichische Jude Ignatz Zollschan. Er verkündete folgendes: "Die Juden sind eine Nation von reinem Blute, mit hochentwickeltem Gefühl für die Reinheit der Familie und mit tiefverwurzelten Tugenden, die sich in einer unvergleichlich überlegen-en intellektuellen Tätigkeit äussern. Das Verbot der Mischehen mit minderwertigen, fremden Völkern schuf die Voraussetzungen für diese moralischen Werte und intellektuellen Leistungen, welche nicht durch Vermengung mit tieferstehenden Rassen verloren gehen dürfen. Würde eine dermassen hochbegabte Rasse die Möglichkeiten erhalten, ihre ursprüngliche Kraft nochmals zu entwickeln, so könnte sich niemand mit dem messen, was sie zustande brächte." (Jüdische Fragen, 1914, Rückübersetzung aus dem Schwedischen)

Diese militant rassistischen Sprüche wirken, als stammten sie aus einer nationalsozialistischen Kampfschrift! Immer vorausgesetzt, man ersetzt das Wort "Juden" durch "Deutsche" oder "Germanen".

Einen schönen Tag noch ...

Sunday, 15 July, 2007  

Post a Comment

Subscribe to Post Comments [Atom]

<< Home