Tuesday, March 01, 2005

Mongolisches Sushi

Meine Schwester ist mit Micky in New York, und puenktlich zu ihrer Ankuft fing es an zu schneien. Nicht der gross angekuendigte Schneesturm, aber immerhim.
Und was gibt es besseres als Sushi bei Schneesturm? (Bitte keine Antworten schicken, dies ist eine rein rhetorische Frage.) Als wir die Teller vom Fliessband nahmen und diskutierten, was nun was ist, sprach uns die Kellnerin an. "Are you from Germany?" Wie sich herausstellte, hatte sie in Mannheim studiert, war jedoch zu schuechtern, um ihre Deutschkenntnisse zu praesentieren. Als Micky sich auf Japanisch bedanken wollte (nein, er spricht kein Japanisch, aber jeder kann ja ein paar Fetzen von allem, oder?) erwiderte unsere asiatische Kellnerin, dass sie gar kein Japanisch kann, und nochmal auf's Deutsche zurueck zu kommen, es hat ja schon ein wenig Aehnlichkeit mit dem Russischen. Meine detektivische Spuernase sagte mir sofort, sie muss aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. Ich hatte recht, sie war aus der Mongolei. Ich wechselte vom Englischen ins Russische. Sie strahlte und erzaehlte mir, dass sie seit einem Jahr in New York lebt und einen Job in diesem japanischen Restaurant bekam, da sie japanisch genug aussah. "Das klingt exotisch." - "Ueberhaupt nicht," erwiderte sie "in vielen japanischen Restaurants arbeiten Mongolen. Japaner moegen keine Chinesen, und Mongolen sehen asiatisch genug aus und sind billiger." Irgendwie erinnert mich das an Deutschland, wo die italienischen Restaurants von Tuerken gefuehrt werden, die griechischen von Arabern und die chinesischen von Philipinos. Ist eben alles eine Frage des Images.

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