Wednesday, February 16, 2005

... und was war mit Florida?

"Nur Fotos, keine Geschichten?" Diese Frage wurde mir vorhin gestellt. Nun ja, es gibt eigentlich wirklich nichts spektakulaeres. Die Kreditkartenprobleme wurde in letzter Minute geregelt und ebenso unsere Unterkunft, da wir ueber die New York Post drei der vier Uebernachtungen in Luxushotels arrangiert bekamen. Da wir nun unser nouveau riche Gefuehl ausleben mussten, mieteten wir uns fuer den Aufpreis von 9 Dollar pro Tag ein Cabrio.
Florida war so, wie man es sich vorgestellt hat. Sonnenschein, Palmenstraende, kuenstliche wirkende Haeuser und alte Menschen.Unsere Floridareise war voller Gegensaetze. Wir flogen nach West Palm Beach, wo wir trotz unseres Cabrios eher aermlich wirkten. Unser Hotel war das beruehmte Breakers, das Rockefellers Partner, dem Oelmagnaten Henry Flagler gegruendet wurde. Und Flagler brachte mit sich die High Society Amerikas. Das Breakers ist daher ein Hotel der absoluten Superlative, der Service superb und unser bescheidenes Zimmer kostet maximal pro Nachte 965 Dollar (plus Steuern, versteht sich).
Da Flagler Palm Beach zur Spielwiese der Reichen machte, sind auch mehrere Strassen und Plaetze nach ihm benannt. Die Worth Avenue in Palm Beach ist etwa das, was Beverly Hills an der West Kueste ist, und trotzdem wirkt es irgendwie kuenstlich, da das Stadtgefuehl in Palm Beach fehlt. Und ebenso fehlen junge Menschen. Palm Beach scheint eher etwas fuer reiche im Rentenalter zu sein.
Lisas Grosseltern leben suedlich von Palm Beach in Boynton Beach. Boynton ist das komplette Gegenteil von Palm Beach und hat etwas fuer mich typisch amerikanisches, mit seinen Highways, charakterlosen Bauten und immer gleich aussehenden Strip Malls (so die Bezeichnung fuer an einer Autobahn gelegenen Einkaufszentren). Das einzige, was Boynton mit Palm Beach gemeinsam hat, ist das Durchschnittsalter seiner Besucher. In dem an der Schnellstrasse gelegenen Komplex mit seinen monoton wirkenden Flachdachhaeusern, in dem Lisas Grosseltern wohnen, man muss ein Mindestalter von 65 haben, wenn man da wohnen will.Lisa war erstaunt ueber meine schnelle Anpassungsfaehigkeit, und schon nach weniger als 24 Stunden in Boynton Beach meinte sie, bei mir Charakterzuege eines Rentners zu erkennen, der sich beschwert, dass es zu kalt sei und dass man gefaelligst langsamer fahren solle. Was soll ich sagen, ich bin halt sehr talentiert.
An dem Geburtstag von Lisas Oma gingen wir dann in ein Orangenfeld und dort auf Orangensafarie mit Krokodilen, Wildschweinen, Pferden und Schildkroeten, die unser Auto umlagerten. Ganz lustig. Nach dem Ausflug wurden dann ganz spontan Geschenke im naechsten Kaufhaus besorgt (das nennt man wohl "vom Herzen kommend") und abends gingen wir ins Restaurant. Zum kroenenden Abschluss besorgten wir in einem Supermarkt eine Torte, auf die wir dann Happy Bert-Day schrieben (Lisas Oma heisst Berta).
Schade nur, dass das Wetter puenktlich zu unserer Abreise wieder warm wurde, so dass wir leider keinen Strandurlaub oder Swimming Pool Abenteuer hatten. Aber es war trotzdem nett, aus New York rauszukommen.
Beantwortet das Eure Neugier?

1 Comments:

Blogger Rebecca F. said...

my grandma lives in a retirement community in florida, so i can definitely appreciate this entry. particularly the line that translates as "young humans are missing."

Thursday, 17 February, 2005  

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