Kolumbianisches Missverstaendnis
Ich war letzte Woche bei unserer Bank hier in Sunnyside und wollte mich beraten lassen. Da es in den USA keine Altersvorsorge gibt und das Studium sehr teuer ist, muss sich schon frueh darueber Gedanken machen, was einmal sein wird, und da New York sehr teuer ist, ist das schon eine groessere Sorge, da man ja nicht viel Geld sparen kann. Als ich also zur Bank kam, begruesste mich eine der Angestellten zunaechst auf Spanisch (was in Sunnyside eine der Hauptsprachen ist), worauf ich auf Spanisch antwortete, dass ich zwar Spanisch spreche, jedoch die Beratung lieber auf Englisch haette, da ich darin besser sein.
Die Details der Beratung erspare ich Euch. Nachdem wir jedoch fertig waren, fragte ich den Angestellten, woher er den kaeme, und die Antwort war Kolumbien. Mein Vater ist auch Kolumbianer, entgegnete ich. Und schon hatte der Bankangestelle ein freudiges Laecheln auf dem Gesicht. Wir unterhielten uns also ein wenig ueber Kolumbien und er fragte mich, ob ich denn in Medellin gewesen waere, seiner Geburtsstadt. "Leider nein. Mein Onkel ist dort erschossen worden und daher will mein Vater nicht, dass ich dorthin fahre. Zu viele schlechte Erinnerungen." - Der Angestellte schaute mich fuer einen Moment stumm an und sagte: "Ich verstehe."
Als ich am Freitag nochmal zu Citibank musste, kam ich gegen 17 Uhr an und stellte fest, dass die Bank bereits um 16.30 schliesst. Enttaeuscht stand ich vor der Panzerglastuer und wollte mich gerade umdrehen, als der Bankangestellte mich sah und mir zuwinkte. Die Glastuer wurde fuer mich aufgeschlossen und ich wurde herein gebeten. Ob ich einen Kaffee moechte? Nein danke, es tut mir leid, dass ich zu spaet bin. "Aber das ist doch kein Problem." Ja, der Kunde ist Koenig und dementsprechend wurde ich auch bedient.
Als ich Lisa davon erzaehlte, wie gut ich als "Landsmann" behandelt wurde, grinste sie nur, liess mich meine Geschichte nochmal erzaehlen und entgegnete dann: "Ich glaube, die denken, dass Deine Familie in der Drogenmafia ist." Ich ueberlegte einen Moment und gab ihr dann recht. Ja, mein Onkel Gustavo wurde erschossen, jedoch nicht, weil er fuer, sondern weil er gegen die Mafia arbeitete. Aber das konnte den Bankangestellten nicht klar sein.
Wie auch immer, das kolumbianische Missverstaendnis erlaubt mir jedoch, wenigstens einmal in New York wie ein Koenig behandelt zu werden, und will das nicht jeder Kunde?
Die Details der Beratung erspare ich Euch. Nachdem wir jedoch fertig waren, fragte ich den Angestellten, woher er den kaeme, und die Antwort war Kolumbien. Mein Vater ist auch Kolumbianer, entgegnete ich. Und schon hatte der Bankangestelle ein freudiges Laecheln auf dem Gesicht. Wir unterhielten uns also ein wenig ueber Kolumbien und er fragte mich, ob ich denn in Medellin gewesen waere, seiner Geburtsstadt. "Leider nein. Mein Onkel ist dort erschossen worden und daher will mein Vater nicht, dass ich dorthin fahre. Zu viele schlechte Erinnerungen." - Der Angestellte schaute mich fuer einen Moment stumm an und sagte: "Ich verstehe."
Als ich am Freitag nochmal zu Citibank musste, kam ich gegen 17 Uhr an und stellte fest, dass die Bank bereits um 16.30 schliesst. Enttaeuscht stand ich vor der Panzerglastuer und wollte mich gerade umdrehen, als der Bankangestellte mich sah und mir zuwinkte. Die Glastuer wurde fuer mich aufgeschlossen und ich wurde herein gebeten. Ob ich einen Kaffee moechte? Nein danke, es tut mir leid, dass ich zu spaet bin. "Aber das ist doch kein Problem." Ja, der Kunde ist Koenig und dementsprechend wurde ich auch bedient.
Als ich Lisa davon erzaehlte, wie gut ich als "Landsmann" behandelt wurde, grinste sie nur, liess mich meine Geschichte nochmal erzaehlen und entgegnete dann: "Ich glaube, die denken, dass Deine Familie in der Drogenmafia ist." Ich ueberlegte einen Moment und gab ihr dann recht. Ja, mein Onkel Gustavo wurde erschossen, jedoch nicht, weil er fuer, sondern weil er gegen die Mafia arbeitete. Aber das konnte den Bankangestellten nicht klar sein.
Wie auch immer, das kolumbianische Missverstaendnis erlaubt mir jedoch, wenigstens einmal in New York wie ein Koenig behandelt zu werden, und will das nicht jeder Kunde?
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